Die beiden Futtertester-Geschäftsführer Katharina Siebel und Stephan Schlüter führten durch das Programm. Dabei wurden Preise in sechs Produktkategorien für das jeweils beste Testergebnis im zurückliegenden Jahr vergeben.
Über gleich zwei Auszeichnungen konnte sich Edgard & Cooper freuen. In der Kategorie Trockenfutter Katze erhielt das Firmenprodukt „Huhn mit Cranberrys, Salbei und Baldrian“ mit 9,1 von zehn möglichen Sternen die beste Wertung der Tester mit der Gesamtnote Gut +. Den ersten Platz sicherte sich das Unternehmen auch in der Kategorie Trockenfutter Hund. Hier erreichte das Produkt „Edgard & Cooper - frisches grasgefüttertes Lamm mit Apfel, Karotte, Rote Bete & Blaubeeren“ mit
9,4 Sternen die Gesamtnote Sehr Gut -. Zum ersten Mal überhaupt gewann die Firma Tiierisch.de einen Preis. Sie siegte in der Kategorie Nassfutter Katze mit ihrer Eigenmarke „Maustark Premium Katzenfutter Huhn mit Leinöl, Katzenminze und Taurin“. Die Testerinnen und Tester vergaben 9,2 Sterne und bewerteten damit das Produkt mit der Gesamtnote Gut +. Ebenfalls freuen konnte sich die Firma Bosch Tiernahrung über 9,2 Sterne und das Gesamturteil Sehr Gut - in der Kategorie Nassfutter Hund. Ausgezeichnet wurde das Produkt „Heimat Adult 68 Prozent regionales Landrind für sensible Hunde“.
In der Kategorie Snacks für Hunde überzeugte die Firma Vitakraft mit ihrem „Vita Naturals Dog Stick Huhn“. Der Hunde-snack erhielt 9,2 Sterne und damit die Gesamtnote Gut +. Mit dem Katzensnack „Culinary Crunchy Snack“ belegte die Firma Interquell mit der Marke „Happy Cat“ den ersten Platz in der Kategorie Snacks für Katzen. Das Produkt erhielt von den Nutzern der Plattform 9,3 von zehn möglichen Sternen und die Gesamtnote Sehr Gut -.
Im Anschluss an die symbolische Übergabe der Awards stellten einige der ausgezeichneten Unternehmen dem interessierten Publikum ihre Marken und das jeweils ausgezeichnete Produkt in Kurzvorträgen vor. Eine Diskussion mit einigen Firmenvertretern zu aktuellen Branchenthemen bildete den Abschluss des Events (siehe gesonderten Bericht auf dieser Doppelseite). Die Aufzeichnung des Events können sich alle Interessierten im Nachhinein anschauen unter https://youtu.be/1DjwMvwionE.
„Muss es wirklich Känguru sein?“
Um die Situation der Lieferketten und der Rohwarenbeschaffung, aber auch um zukünftige Branchentrends ging es in einer Diskussionsrunde im Anschluss an die Preisverleihung. „Licht am Ende des Tunnels“, stellte Interquell-Marketingleiter Thorsten Stoyke bei der Verbraucherstimmung in Deutschland fest. Was die Preisentwicklung bei den Rohwaren betrifft, sieht er zwar aus Sicht von Interquell „noch keine wirkliche Entspannung“. Dennoch sei die Lage nicht mehr ganz so dramatisch wie in den vergangenen Monaten. Dr. Anna Mitura, Produktmanagerin bei Bosch Tiernahrung, betonte, dass neben dem Preis speziell für Heimtierbesitzer auch die Warenverfügbarkeit von großer Bedeutung sei. Als einen entscheidenden Aspekt sowohl für Tiernahrungskäufer als auch für Lieferanten bezeichnete sie die Zuverlässigkeit und Stetigkeit der Lieferungen. Schließlich wollen die meisten Heimtierhalter ihr Futter eigentlich gar nicht wechseln, weswegen es wichtig sei, dass es auch im Regal erhältlich sei. Als einen weiteren Aspekt warf sie in die Diskussion, dass viele in der Branche mittlerweile festgestellt hätten, dass ein klassisches Spot-Geschäft, zu dem die Branche im letzten Jahr teilweise gezwungen wurde, niemandem wirklich weiterhelfe. „Alle streben langfristige Lieferbeziehungen an.“ Stoyke und sie hoben übereinstimmend den guten Ruf ihrer Unternehmen als zuverlässige Lieferanten hervor. Beide betonten, dass das enge europaweite Netzwerk an vielen Lieferanten es ihnen leichter gemacht habe, die Herausforderungen der vergangenen Jahre zu meistern.
Niklas Bien, Vertriebsleiter D-A-CH bei Edgard & Cooper, konnte dies für sein Unternehmen bestätigen und wies wie schon seine Vorredner darauf hin, auf faire und partnerschaftliche Beziehungen zu den Rohstofflieferanten zu setzen. Er sprach allerdings in seinem Redebeitrag auch die starke Abhängigkeit von Edgard & Cooper von nachhaltig hergestellten Verpackungen auf, für die es in Europa nur wenige Hersteller gäbe. Sein Unternehmen sieht er allerdings trotz dieser Herausforderungen für die Gegenwart und Zukunft gut aufgestellt, weil man sich auf die Situation einstelle und für die Abläufe bei Marketingaktionen und bei der Einführung neuer Produkte mehr Zeit einplane, um seine Ziele so umsetzen zu können, „dass man zu 100 Prozent dahintersteht“. Damit die Firmenprodukte möglichst jederzeit verfügbar sind, habe Edgard & Cooper zudem seine Lagerhaltung ausgeweitet. Dabei nehme das Unternehmen auch höhere Kosten in Kauf.
Künftige Trends
„Die Segmente im Markt werden noch kleinteiliger. Es wird noch mehr Produkte mit verschiedenen Kombinationen von Proteinquellen geben “, wagte Stoyke einen Blick in die Zukunft. Tiernahrung aus Insektenproteinen stellt für ihn noch kein Hype dar, aber das könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Mitura sieht in der Nachhaltigkeit auch für die Zukunft den großen Megatrend, glaubt aber, dass sich die Ausprägung dieses Trends noch etwas verändern werde. Besonders würde sie sich wünschen, dass man sich auf dem Heimtiernahrungsmarkt von dem „Filetstück mit dem Blättchen Petersilie verabschiedet“. Ebenso, dass die Rohstoffe, die schon vorhanden sind, künftig noch effektiver genutzt werden. Dabei rief sie zu mehr Mäßigung am Markt auf: „Muss es wirklich Känguru oder der nächste Exot sein? Sind nicht auch Pansen oder Innereien wie Herz großartige Proteinquellen, die einen hohen ernährungsphysiologischen Wert haben und mehr geschätzt werden sollten?“ Jorma Kremser, Head of Marketing D-A-CH bei Edgard & Cooper, wies auf die große Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Heimtierbranche hin. „Der Planet geht uns alle an.“ Einen weiteren Trend sieht er in der „Echtheit des Futters“. Viele Konsumenten möchten wissen, was in einem Futter enthalten ist und ob es so hergestellt wurde, dass es nährstoffreich ist und dem Tier guttut. Beim Thema Insektenprotein sieht Kremser noch viel Informationsbedarf bei den Konsumenten und hofft auf eine „Destigmatisierung“ dieser Proteinquelle.