Dass im heiß umkämpften Heimtiernahrungsmarkt manchmal mit harten Bandagen gekämpft wird, stellten die beiden Unternehmensgründer Selina Debetz und Felix Butscheid schon fest, bevor sie ihr erstes Produkt verkauft haben. Wenige Tage vor dem ursprünglich angedachten Starttermin im Oktober 2022 erhielt das junge Unternehmen von einem großen Konzern eine markenrechtliche Abmahnung und eine Unterlassungserklärung. Favly Petfood musste aus markenrechtlichen Gründen komplett umfirmieren, ein Rebranding durchführen und über 10.000 Produkte – in einigen Nachtschichten – bekleben. „Dies war eine sehr herausfordernde Zeit, da wir beide unsere bisherigen Jobs gekündigt hatten und dem geplanten Start entgegenfieberten“, erinnert sich Butscheid.
Auf der Suche nach Vertriebspartnern
Aber: Was nicht tötet, härtet bekanntlich ab, und drei Wochen später, am 6. November 2022, wurde der Start nachgeholt. Seitdem geht es mit Favly ständig bergauf. Nicht nur im firmeneigenen Webshop, sondern auch bei einigen Zoofachhändlern in und um Aachen und auf einem Marktplatz für nachhaltige Heimtierprodukte werden die Firmenprodukte schon vertrieben. Das Sortiment umfasst derzeit fünf verschiedene Snacks sowie jeweils vier Naturkauartikel und Alleinfuttermittel für Hunde und soll ständig ausgeweitet werden. Eine überregionale Expansion in den Zoofachhandel strebt das Unternehmen ebenfalls Schritt für Schritt an. Ende dieses Jahres oder Anfang 2024 ist dann auch die Erweiterung des Sortiments um Katzennahrungsprodukte anvisiert.
Einen wichtigen Markenstein in der noch jungen Geschichte des Unternehmens stellte der 14. Januar dar. An diesem Tag fand ein groß angelegtes Einführungsevent bei dem namhaften Zoofachhändler Aquatop in Würselen statt. Die Chancen stehen gut, dass die Favly-Produkte auch in anderen Märkten der Pets Home Group aufgenommen werden, unter deren Dach neben dem Aquatop-Markt in Würselen auch einige Fressnapf- und Fressnapf-XXL-Filialen betrieben werden. Auch über den Marktplatz bzw. Onlineshop von Fressnapf sollen die Produkte bald erhältlich sein, so Favly Petfood.
Wie bei vielen Start-ups in der Heimtierbranche war auch für die Favly-Petfood-Gründer Debetz und Butscheid der eigene Hund der Anlass, sich näher mit Heimtiernahrung auseinanderzusetzen. Rocco hielt bei dem jungen Paar vor ca. zwei Jahren Einzug und hatte immer wieder mit Unverträglichkeiten und Hautproblemen zu kämpfen. Bei der Beschäftigung mit Produktbeschreibungen, Futter-Zusammensetzungen, Qualitätsmerkmalen und den Kriterien nachhaltiger Heimtiernahrung stellten die beiden Hundebesitzer fest, dass aus Deklarationen von Hundefutter oft nicht eindeutig hervorgeht, welche Tierart bzw. welche Körperteile eines Tiers für die Herstellung verwendet werden. Ein weiteres Problem spricht Debetz an: „Der Rohwarenbezug ist nicht immer transparent. Rohwaren werden oft von anderen Kontinenten importiert, was nicht nur die Rohwaren, unter anderem aufgrund chemischer Behandlung, sondern was auch die Umwelt negativ beeinflusst.“ „Das können wir besser“, war die Erkenntnis aus all den Recherchen, die auch zur Gründung von Favly Petfood führen sollte.
Gesundheitlicher Mehrwert im Fokus
Was will das Start-up-Unternehmen anders als der Wettbewerb machen? Ziel ist, dass die meisten Produkte so entwickelt sind, um Hunden mit speziellen Bedürfnissen helfen. Ein Großteil des Sortiments umfasst hypoallergene Varianten. Bei künftigen Neueinführungen soll auch ein verstärktes Augenmerk auf den gesundheitlichen Mehrwert der Tiernahrungsprodukte gelegt werden, zum Beispiel auf die Unterstützung des Immunsystems, des Fells oder der Gelenke. Favly Petfood hat es sich auf die Fahnen geschrieben, komplett auf ungesunde Zusätze wie Füll-, Konservierungs-, Lock-, Farb- und Aromastoffe zu verzichten, ebenso auf hinzugefügten Zucker sowie Getreide und/oder Gluten. Die Produkte werden ausschließlich in Deutschland hergestellt und enthalten nach Möglichkeit nur regionale Zutaten und Rohwaren. Diese Anforderungen erhebt das Unternehmen auch gegenüber seinen Lieferanten.