Lebendtierabteilungen in der Terraristik gibt es im Zoofachhandel immer weniger. Das Bild stammt aus dem Megazoo Hamburg-Bergedorf.
Lebendtierabteilungen in der Terraristik gibt es im Zoofachhandel immer weniger. Das Bild stammt aus dem Megazoo Hamburg-Bergedorf.
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Terraristik im Zoofachhandel

Alles im Wandel

Die Terraristik im Zoofachhandel hat sich stark verändert. Statt großer Schauanlagen sind kleine Terrarien, einfach zu haltende Arten und Natürlichkeit gefragt.
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„Wie haben sich die Umsätze in der Terraristik in 2023 entwickelt?“, wollte die pet-Redaktion von einigen Zoofachhändlern und Industrielieferanten wissen. Die Antworten aus dem Zoofachhandel fielen ziemlich einmütig aus: „In den letzten drei Jahren jährlich acht bis zehn Prozent zurückgegangen“, „Wir haben einen Rückgang“, „Rückläufig“. Eine Ausnahme stellt Stephanie Schwartzkopff dar, die mehrere Fressnapf-Märkte betreibt und dort einen Umsatzzuwachs von 9 Prozent über alle Terraristik-Firmen verbuchte. Vor allem Lebendfutter sei gefragt und mache den Hauptteil des Umsatzes aus, sagt die erfahrene Zoofachhändlerin.

Alle anderen befragten Zoofachhändler räumen ein, dass in diesem Jahr in der Terraristik gegenüber den Vorjahren Umsatzrückgänge zu verzeichnen waren. Unterschiedliche Kommentare gab es aus der Industrie. „Resilient bis leicht steigend“ haben sich die Umsätze nach Aussage von Geschäftsführer Axel Pinders bei Dohse Aquaristik entwickelt. Als Gründe nennt er eine wachsende Nachfrage nach Produkten zur artgerechten Haltung der Terrarientiere, aber auch Marktverschiebungen. Bei anderen Firmen fallen die Einschätzungen unterschiedlich aus: Von einem Umsatzplus oder stabilen Umsätzen berichten die einen, von rückläufigen Umsätzen andere.

Weniger Lebendtiere im Handel

Unbestritten scheint aber die Bedeutung von Terrarientieren im Zoofachhandel abzunehmen. Viele Fachhändler haben die Zahl ihrer Tierverkaufsanlagen reduziert oder ganz aus dem Markt genommen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: der Druck von Tierschützern und hohe bürokratische Auflagen spielen ebenso eine Rolle wie mangelndes Fachpersonal, hohe Energiekosten oder der Ausstieg aus dem Lebendbereich, der vor allem bei Neueröffnungen im Zoofachhandel immer deutlicher sichtbar ist. Branchenexperte Heiko Blessin von JBL bringt die Lage der Terraristik auf den Punkt: „Lebende Tiere sind nahezu nur noch über Börsen oder online zu bekommen.“ In der Tat: Das Interesse an der Terraristik ist bei den Tierhaltern unverändert vorhanden, nur partizipiert der Zoofachhandel im Ganzen davon immer weniger. Was nicht heißt, dass es nicht weiterhin Zoofachhändler gibt, die sich für die Terraristik stark machen. Zu diesen gehört etwa der Zoofachmarkt Gräber aus Altötting. „Ausgefallene Reptilien laufen gut in unserem Geschäft“, sagt Geschäftsführer Marco Gräber. Umsatzzuwächse stellt er auch bei Insekten fest. Die Klassiker wie Bartagamen, Leopardgeckos und Königspythons aber seien bei ihm stark im…

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