Nachdem die Leser des internationalen Fachmagazins im vorigen Jahr die Innovation „Vest Harness curli Clasp“ zum Produkt des Jahres 2021/2022 gewählt haben, gewann Curli in diesem Jahr erneut den begehrten Preis mit dem „Apple Leather curli Clasp“, der auf der zurückliegenden Interzoo erstmals vorgestellt wurde.
2010 wurde Curli gegründet und hat sich in nur wenigen Jahren zu einem führenden europäischen Hersteller für Premium-Hundegeschirre und -zubehör entwickelt. Der Gründer Mark Zimmermann und sein Partner Roland Primus sind die Köpfe hinter dem Unternehmen: Zimmermann ist verantwortlich für das Design der Produkte und die Geschäftstätigkeiten von Curli, Primus kümmert sich um die Strategie und die Prozesse. Beide haben langjährige Erfahrungen im Outdoor- und Wintersport. Diese Erfahrung, kombiniert mit der Liebe zum Snowboarden und Bergsport, hat beide schon 1993 zusammengeführt. Inspiriert durch Zimmermanns Hund Kylie, erkannten beide, dass es eine Marktlücke für hochqualitative Hundeprodukte gibt, die auch unter schwierigsten Testbedingungen funktionieren. Primus: „Wir wissen viel über Fitness und Bewegungsdynamik. Das kommt uns bei Curli sehr zugute. Außerdem ist es ein Bereich, der uns großen Spaß macht.“
„Das Wohlbefinden der Hunde ist der Kern bei allem, was wir tun“, lautet das Credo von Curli. Deshalb verwendet das Unternehmen viel Zeit auf jedes kleine Detail, wie reflektierende Nähte oder druck-reduzierende gepolsterte Schnallen. Curli hält es für sehr wichtig, dass ein Geschirr gut sitzt. Nicht nur weil es angenehmer für einen Hund ist, wenn das Geschirr weniger rutscht und scheuert, sondern auch weil es wesentlichen Anteil daran hat, dass der Halter seinen Hund kontrollieren und mit ihm kommunizieren kann. „Wer in den Bergen Sport treibt oder dort wandert, muss sich auf die Produkte, die er mit sich führt, zu 100 Prozent verlassen“, sagt Primus. Ein Geschirr, so betont er, sollte nicht schwerer sein als 2 Prozent des Körpergewichts des Hundes. Viele am Markt seien jedoch zwei, drei oder viermal so schwer.
Schlanke Strukturen
Neben einem hohen Qualitätsbewusstsein und der Liebe zum Detail sind für Curli schlanke Strukturen in der Organisation kennzeichnend für das Schweizer Unternehmen. Das Unternehmen beschäftigt nur neun Mitarbeiter, arbeitet aber mit vielen externen Partnern zusammen. Wenn man alle Personen, die für Curli tätig sind, zusammenzählen würde, käme man auf eine Mitarbeiterzahl von über 70. Die Idee und das Design der Produkte entstehen ebenso wie die Erstellung der Prototypen in der Schweiz. Produziert und verpackt werden die Produkte in China. Dort arbeitet Curli seit vielen Jahren vertrauensvoll mit drei verschiedenen Herstellerbetrieben zusammen, von denen zwei exklusiv für die Schweizer tätig sind.
Weltweit aufgestellt
Curli ist weltweit aufgestellt und beliefert derzeit 43 Länder, seit 2022 auch eine Gartencenterkette in Australien. Die wichtigsten Ländermärkte des Unternehmens sind mit einem Umsatzanteil von ca. 60 Prozent die der D-A-CH-Region und die USA, wo Curli derzeit ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnet. Große Hoffnungen setzt das Unternehmen auch auf den britischen Markt, wo Curli für die Zukunft einiges an Wachstumspotenzial sieht. Deshalb präsentierten sich die Schweizer im März auch mit einem eigenen Stand auf der englischen Fachmesse PATS Sandown. Weitere Aktivitäten sind geplant.
Von den USA abgesehen, greift Curli bei der logistischen Abwicklung seines weltweiten Geschäfts auf ein Zentrallager in Voerde bei Münster/Deutschland zurück. Dort stehen dem Unternehmen 1.460 Stellplätze zur Verfügung. Das Zentrallager für den amerikanischen Markt befindet sich in Whitestown nördlich von Indianapolis (USA). Hinzu kommt Lagerfläche, über die einige der Distributoren von sich aus verfügen. Dass Curli den festen Grundsatz hat, eine sechsmonatige Lagerhaltung anzubieten, kam dem Unternehmen in der Pandemie-Zeit zugute. Im Unterschied zu manchen Wettbewerbern konnte Curli kontinuierlich seine Geschäftspartner mit Ware beliefern. Von den USA abgesehen, stellt Primus derzeit weltweit eine Abkühlung des Konsumklimas fest. Als Problem sieht er auch, dass viele große Handelsketten und Großhändler aufgrund der Corona-Zeit noch immer volle Läger hätten, weswegen bei Neubestellungen Zurückhaltung herrsche.