Die Veranstalterin, die Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe (WZF), erwartet rund 1.300 Aussteller aus über 60 Ländern. Das sind zwar wesentlich weniger als 2018, als die Zahl der Aussteller mit 1.989 knapp die 2.000er-Grenze verpasst hat. Wirklich vergleichbar sind diese beiden Zahlen aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer Folgen nicht. Da sich China mit der Bekämpfung der aktuellen Omikron-Variante des Coronavirus schwertut, werden aus dem fernöstlichen Riesenstaat in diesem Jahr nur wenige Firmen zur Interzoo kommen. Einige von ihnen dürften die Messe aber digital verfolgen. Auch der Ukraine-Krieg belastet die Weltleitmesse der Heimtierbranche: Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe zählte der WZF fünf Aussteller aus der Ukraine, aber keinen aus Russland. Und dann gab es auch einige bekannte Firmen aus Deutschland wie Bunny, Eheim, JBL, Vitakraft und Aqua Medic, die in diesem Jahr nicht als Aussteller in Nürnberg dabei sein werden. Jedenfalls nicht laut Ausstellerliste bei Redaktionsschluss.
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Länderpavillons werden auf der Interzoo erwartet: aus Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Kanada, Singapur, Südkorea, Taiwan, Tschechien und den USA.
Elf Länderpavillons
Dafür verzeichnet die WZF einen Zuwachs an Flächenanmeldungen bei den Messeständen aus einigen europäischen Ländern, etwa aus der Türkei (+114 Prozent) und aus Spanien (+15 Prozent) mit jeweils rund 60 Ausstellern. Mehr als 80 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. Am stärksten vertreten sind Italien, Großbritannien, die USA, die Niederlande und Spanien. Insgesamt wird es elf – teils vergrößerte – Länderpavillons geben und zwar aus Brasilien, Großbritannien, Indien, Italien, Kanada, Singapur, Taiwan, Tschechien, den USA und in diesem Jahr neu aus Frankreich und Südkorea.
Aus Übersee kommt eine stärkere Nachfrage aus Südkorea (+33 Prozent) und Indien (+22 Prozent) mit jeweils über 20 bzw. 40 Ausstellern. Aus den USA wurden bei Redaktionsschluss 73 Aussteller erwartet, aus Kanada 15. Insofern wird die Interzoo auf jeden Fall weitaus internationaler ausfallen, als vor einigen Wochen noch erwartet werden konnte. Dr. Rowena Arzt, Bereichsleiterin Messen bei der WZF, freut sich über die starke weltweite Resonanz: „In Anbetracht der pandemischen Lage sind das sehr gute Zahlen. Wir freuen uns sehr über das starke und internationale Interesse trotz der Pandemie.“
Interzoo App
Als Verbindung zwischen digitaler und physischer Welt bzw. für den komfortablen Überblick steht die neue Interzoo App zur Verfügung. Diese kann zur Messevorbereitung in den gängigen App Stores für Apple und Android heruntergeladen werden. In der App finden Messebesucher die wichtigsten Informationen über Aussteller, Produkte oder Marken, einen interaktiven Hallenplan und einen persönlichen Messeplaner. Praktisch ist auch die Ticket Wallet, in der Besucher ihre Eintrittskarte und ggf. weitere Dokumente hinterlegen können. Auch das auf der Interzoo.digital beliebte digitale Kontaktmanagement ist über die App möglich: Besucher können sich mit anderen Besuchern oder Ausstellern vernetzen, Termine vereinbaren oder digital Visitenkarten tauschen. Erleichtert wird dies durch das einfache Scannen von QR-Codes auf den Namensschildern. www.interzoo.com/app
Viele Besucher erwartet
Auch was die Besucherzahlen betrifft, rechnet die WZF mit einem zufriedenstellenden Ergebnis. Viele Firmen aus nah und fern brennen darauf, zu ihren Kunden und Geschäftspartnern wieder persönliche Kontakte pflegen zu können. Aufgrund der weggefallenen Reisebeschränkungen und eines erprobten Hygienekonzepts erwartet Arzt eine starke internationale Besucherschaft: „Bei den vergangenen Interzoo-Veranstaltungen kamen immer rund ein Viertel der Besucher aus Deutschland und drei Viertel aus dem Ausland – rund 42 Prozent aus dem europäischen und etwas mehr als 30 Prozent aus dem nicht-europäischen Ausland. Wir gehen für die Interzoo 2022 von einer ähnlichen Struktur aus, wobei wir situationsbedingt mit weniger Besuchern aus einigen osteuropäischen und asiatischen Ländern rechnen. Die Bedeutung der Interzoo als internationale Weltleitmesse bleibt davon unbenommen, und die Fachmesse bietet zahlreiche Möglichkeiten für internationale Kontakte, Gespräche und Geschäfte.“ Zur letzten Interzoo in 2018 waren 38.656 Fachbesucher nach Nürnberg gekommen. Ganz so viele dürften es in diesem Jahr vermutlich nicht werden, aber das dürfte letztlich niemanden stören. Wichtig ist, dass die Messe nach vierjähriger Abstinenz, jedenfalls als Präsenz-Veranstaltung, überhaupt wieder stattfindet und die Heimtierbranche erneut den Weg in Richtung Normalität einschlagen kann.
Schon jetzt ist auch klar, dass die Interzoo wieder einmal einen globalen Marktüberblick über die neuesten Produkte und Trends in allen Warengruppen bieten wird. Zwar wird die Brutto-Ausstellungsfläche mit 105.000 m2 etwas kleiner ausfallen als 2018, als sie ca. 120.000 m2 umfasst hat. Aber auch das ist ein Vergleich, der angesichts der völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen nur wenig Aussagekraft hat. Nachdem vor vier Jahren 13 Messehallen belegt waren, wird sich die Interzoo in diesem Jahr auf zwölf Messehallen verteilen: die Hallen 1,2, 4, 4a, 5, 6, 7, 7a, 9, 10, 11 und 12.
Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), des ideellen Trägers der Interzoo, sieht die Weltleitmesse jedenfalls als Chance für neue Ausrichtungen und Geschäftsanbahnungen. „Hersteller und Einkäufer können sich wieder physisch auf der Interzoo treffen, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen und interessante Produkte zu entdecken.“ Gerade vor dem Hintergrund der gestörten Lieferketten sei das besonders wichtig.
105.000 m2
umfasst die Brutto-Ausstellungsfläche der Interzoo 2022.
Rahmenprogramm
Weiteren Nutzen verspricht ein umfangreiches Rahmenprogramm, bestehend aus einer internationalen Konferenz und Treffpunkten von internationalen Branchenverbänden. Insgesamt fünf Interzoo Country Sessions informieren über Trends und Marktdaten in Westeuropa, Brasilien, Skandinavien, China und den USA. Die Interzoo Sustainability Session unterstreicht die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in der Heimtierbranche. Trends und Entwicklungen werden beleuchtet und durch Best-Practice-Beispiele vertieft.
Das gibt’s in Nürnberg zu sehen
Der größte Anteil an präsentierten Produkten machen Artikel für Hunde und Katzen aus: 47 Prozent. Es folgen Produkte für Kleintiere und Nager (10 Prozent) sowie für Ziervögel und Aquaristik (jeweils 8 Prozent). Das Sortiment mit Ergänzungsartikeln für den Zoofachhandel liegt bei 6 Prozent, ebenso wie das der Petfood-Technologien. Artikel für Tiere im Garten belaufen sich auf 5 Prozent, gefolgt von kleineren Anteilen an weiteren Segmenten wie Fachliteratur und Verpackungen.
Die Session startet mit einem Vortrag des Sustainable Transformation Lab der Antwerp Management School (AMS). Hier werden die Ergebnisse der jüngsten Interzoo-Nachhaltigkeitsstudie vorgestellt und ein Überblick über die aktuelle Lage in der Heimtierbranche gegeben. Es folgen Branchenbeispiele und Tipps, wie Unternehmen sich dem Thema Nachhaltigkeit stärker widmen können. Auch eine Petfluencer Session, Beiträge zur Aquaristik und Start-up-Präsentationen sind in Planung.
In mehreren Country Sessions werden die Besonderheiten und Entwicklungen ausgewählter Märkte präsentiert. Marktdaten, Trends und die Einfuhrbestimmungen für Brasilien, USA, China, Westeuropa und Skandinavien sind Inhalt verschiedener Kurzvorträge. Zum Ende jeder Session besteht die Möglichkeit, sich zum jeweiligen Thema auszutauschen und das eigene Netzwerk zu erweitern.
Am Messe-Mittwoch bietet die Interzoo auch Gelegenheit zum Feiern. Einige Aussteller werden ab 18 Uhr zu Empfängen an ihren Ständen einladen. Am Messe-Donnerstag wird die Interzoo-Gartenparty ab 18 Uhr steigen. Bei gemeinsamem Essen, Cocktails und Livemusik wird es im Messepark „Willkommen zurück“ heißen.