Obst und Gemüse im eigenen Garten anbauen, dazu eine kleine Hühnerschar, die ihre Halter täglich mit frischen Frühstückseiern erfreut: So mancher Tierfreund träumt von dieser naturnahen Form der Selbstversorgung. „Wir beobachten einen deutlichen Zuwachs bei der privaten Hühnerhaltung“, sagt Steffen Kraus vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG).
Die Haltung von Hühnern ist im Vergleich zur Haltung anderer Heimtiere kostengünstig und weniger pflegeintensiv. Doch welches Huhn ist das Richtige? Im Rasseverzeichnis des BDRG sind aktuell über 180 Nutz- und Zierrassen aufgeführt. Grundsätzlich sind Anzahl sowie Rasse der Hühner abhängig von der Größe des Grundstücks. Ein Stall, feststehend oder mobil, sollte für vier bis fünf Hühner mindestens zwei Quadratmeter groß sein. Eine Freilauffläche von 30 Quadratmetern pro Huhn lädt die gefiederten Tiere zum Scharren und Buddeln ein. Wer wenig Platz hat, sollte auf kleine Rassen wie Zwerghühner zurückgreifen, da sie weniger Bewegung und Platz benötigen.
Hühner sollten mindestens paarweise, besser in Gruppen von vier bis sechs Tieren gehalten werden. Es sind reine Hennen-Gruppen möglich, die untereinander eine Rang- oder auch Hackordnung festlegen, wie auch eine gemischtgeschlechtliche Gruppe, meist aus einem Hahn und mehreren Hennen bestehend.
Ein paar Anforderungen
Doch Hähne haben die Angewohnheit zu krähen. Um Ärger in der Nachbarschaft zu vermeiden, raten Experten dazu, vorab das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen. Ist man sich einig und soll der Garten nun zum Hühnerparadies umgestaltet werden, müssen sich die zukünftigen Halter bei ihrer Gemeinde erkundigen, ob eine Hühnerhaltung sowie der Bau eines Stalls im eigenen Garten überhaupt gestattet sind. Die Regelungen und die gesetzlichen Vorgaben unterscheiden sich von Ort zu Ort. So ist in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung festgehalten, welche Mindestanforderungen bei der privaten Hühnerhaltung erfüllt werden müssen. Hierzu gehören zum Beispiel die Anforderungen an Überwachung, Fütterung und Pflege der Tiere. Auch muss die Hühnerhaltung beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse gemeldet werden.
Auf der Webseite des BDRG (www.bdrg.de) finden Interessierte eine Übersicht der einzelnen Landesverbände, welche Hühnerfreunde an lokale Züchter vermitteln oder weitere Informationen bereitstellen.