Hitzewelle, Urlaubszeit, miese Stimmung wegen der steigenden Preise, Kaufzurückhaltung: Alles andere als gute Voraussetzungen für hohe Umsätze im Zoofachhandel. Schon gar nicht an einem gewöhnlichen Dienstagmorgen im August, an dem schon vormittags die Sonne vom Himmel brennt. Genau zu dieser Zeit ist der Parkplatz von Zoo Zajac schon so gut wie belegt. Menschen aller Altersgruppen spazieren durch das 13.500 m2 große Ausnahmegeschäft, nehmen sich viel Zeit bei ihrem Aufenthalt, bewundern die zahlreichen Tiere, kaufen aber auch ein, wie der schon morgens starke Betrieb an den Kassen zeigt. Kaufzurückhaltung? Nicht hier!
„Samstags 5.000 Kunden“
„An den Werktagen haben wir im Durchschnitt 2.000 Kunden bei uns. Am Wochenende steigt diese Zahl auf über 5.000 an“, sagt Inhaber Norbert Zajac. Die Kunden kommen längst nicht nur aus dem Ruhrgebiet, sondern aus ganz Deutschland. Während der Urlaubszeit schauen sich sogar Heimtierhalter aus der Schweiz, Österreich und Italien das weltgrößte Zoofachgeschäft an. Viele verbinden ihren Urlaub mit einem Abstecher zu Zoo Zajac. Auch Niederländer, deren Kundenzahl während der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen ist, kommen nun wieder regelmäßig und in großer Zahl. Bei Zoo Zajac machen sie 5 bis 6 Prozent aller Kunden aus.
Hype um Fridolin
Zu den vielen Attraktionen, die es im Geschäft zu sehen gibt, gehörte in den Sommermonaten das junge Zweifingerfaultier Fridolin. Anfang Juni ist es auf die Welt gekommen, von seiner Mutter Frieda wurde es allerdings nach der Geburt verstoßen. Eine Tierärztin aus dem Zajac-Team hat das Jungtier an sich genommen und aufgepäppelt. Im August wurde Fridolin dann der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Fütterungen erwiesen sich von Anfang an als Publikumsmagnet. Zeitungen, Zeitschriften, Onlinekanäle, Radio- und Fernsehstationen wurden schnell auf das kleine Faultier aufmerksam und heizten mit ihrer Berichterstattung den Hype noch an. Bis zu zehn T-Shirts mit dem Konterfei von Fridolin werden täglich verkauft, erzählt Zajac. Viele Besucher machen Selfies zusammen mit dem putzigen Jungtier.
Viele Investitionen
Große Dinge passieren bei Zoo Zajac auch im 3.500 m2 großen Außenbereich, wo Gartenteichfische, Rassehühner und anderes Geflügel ihr Zuhause haben. Die Teichanlagen werden erneuert und mit Biofiltern ausgerüstet. Die gesamte Außenfläche soll komplett gefliest und mit einer Fußbodenheizung ausgestattet werden. Wie das alles mal aussehen soll, ist schon jetzt in einer Musteranlage sichtbar, in der seit kurzem Capybaras gehalten werden. Alle im Außengelände lebenden Rassehühner sollen im Lauf der kommenden Jahre nach und nach in Großvolieren umziehen. Auch das Abflusssystem wird komplett erneuert, was die Reinigung und Pflege der Außenfläche enorm erleichtern soll.
Zajac hat weitere Pläne. Im Geschäft wurden kürzlich neue Tiefkühltruhen errichtet. Weiter beabsichtigt Zajac, die Zahl der Quarantäneräume in seinem Betrieb bis Ende 2023 zu verdoppeln. Der Imbiss am Eingang wurde in ein gepflegtes Ladenlokal mit Außenbewirtung umgebaut, das sich im Sommer über einen starken Besucherandrang freuen durfte. Ungewöhnlich für einen Zoofachhändler ist auch die siebenköpfige Handwerker-Crew, die Zajac mittlerweile beschäftigt.
Da Energie angesichts der vielen Tieranlagen eine große Rolle im Geschäft spielt, hat das Unternehmen in diesen Bereich schon viel investiert und will das auch weiterhin tun. 18 Elektroladestationen sind bereits vorhanden, wo die 25 Elektro-Fahrzeuge der Firma rund um die Uhr mit Strom aufgeladen werden können. Auch eine Elektrotankstelle mit zwei Zapfsäulen betreibt Zajac. Schon jetzt wird der gesamte Strom im Betrieb mit Ökostrom versorgt. Mittel- bis langfristig ist geplant, das Dach des Firmengebäudes mit Photovoltaik auszurüsten. Investitionen, die sich zu lohnen scheinen, denn seit dem Abflauen der Corona-Pandemie ist das weltgrößte Zoofachgeschäft wieder ein beliebter Zielort von Heimtierhaltern aus nah und fern.
Präsent in den Medien
Dafür, dass Zoo Zajac im Gespräch bleibt, sorgen schon die unermüdlichen Medienaktivitäten des Firmeninhabers. Am 9. September wurde in den Filmstudios in Köln-Hürth für eine Folge von „Britt“, einer Talkshow mit der beliebten Moderatorin Britt Hagedorn gedreht, die in den kommenden Monaten auf SAT.1 ausgestrahlt werden soll. Dabei soll es um Tierfreunde mit außergewöhnlichen Hobbys gehen, verrät Zajac. Auch seine Aktivitäten auf YouTube, wo Zajac seit Jahren einen eigenen Kanal betreibt, gehen munter weiter: 292.000 Abonnenten zählt der Sender bereits. Die Zahl der dort angebotenen Filme nähert sich bereits der 800er-Marke. „59 Millionen Menschen haben sich meine Filme bereits angeschaut“, freut sich der Zoofachhändler. Kein Wunder, dass die Krise, sollte sie irgendwann auch den Zoofachhandel heimsuchen, bei ihm nicht so schnell zu spüren sein dürfte.
Zoo Zajac auf Youtube
Der Youtube Kanal hat mehr als 290.000 Abonnenten: www.youtube.com/ZooZajacNorbertsWelt