Selbst das herbstlich graue Wetter in der 390.000-Einwohner-Stadt konnte die gute Laune, die Mitte November in den für die Zoomark International reservierten vier Hallen des Messezentrums herrschte, nicht trüben. Alle waren einfach nur froh und glücklich, sich und ihre Produkte einem hochrangigen internationalen Publikum präsentieren zu dürfen.
Rechnung geht auf
„Wir haben hart gearbeitet, um diese Ausgabe der Messe zu organisieren, weil wir es für wichtig hielten, der Branche eine Gelegenheit zu bieten, sich nach der langen Unterbrechung durch die Pandemie zu treffen“, erklärt ein erleichterter Gianpiero Calzolari, Präsident von Bologna Fiere, im Anschluss an die erfolgreiche Messe. Nachdem in vielen europäischen Ländern seit Oktober die Zahl der mit Covid-19 infizierten Menschen wieder rasant gestiegen ist, war nicht sicher, ob die Rechnung des Zoomark-Veranstalters am Ende auch wirklich aufgehen würde. Hinzu kam, dass auch viele Aussteller aus den USA und Asien, die in der Vor-Corona-Zeit traditionell stark in Bologna vertreten waren, dieses Jahr fehlten. Manche davon haben ihre ursprünglich geplante Teilnahme sehr kurzfristig abgesagt. Die dadurch entstandenen Lücken auf der Ausstellungsfläche wurden allerdings geschickt durch Sitzecken oder Pflanzen kaschiert, so dass sie nicht weiter auffielen.
Bei über 450 Ausstellern aus 44 Ländern waren viele namhafte Unternehmen aus der Heimtierbranche mit eigenen Ständen präsent. Den meisten von ihnen war die Freude, mit ihren Kunden wieder in direkten Kontakt treten zu dürfen und neue potenzielle Geschäftspartner kennen zu lernen, anzumerken. Auch wenn führende italienische Tiernahrungshersteller wie Monge und Farmina Pet Foods mit prächtigen Ständen demonstrierten, wer Platzhirsch in Italien ist, war die Messe durch und durch international: Der Anteil von ausstellenden Firmen außerhalb Italiens lag bei 60 Prozent, und was den Handel betraf, so waren nahezu alle namhaften europäischen Großhändler und Fachhandelsketten in Bologna vertreten. Strenge Hygienebestimmungen, breite Gänge in den Messehallen und große Abstände zwischen den einzelnen Ständen stellten die Voraussetzung für einen sicheren Messebesuch dar.
Viele Neuheiten
Viele Firmen nutzten die Gelegenheit, neue Produkte in Bologna anzubieten. Der Schweizer Zubehörspezialist Curli wartete sogar mit einer Weltneuheit auf: ein Hundegeschirr, das, so das Unternehmen selbstbewusst, die Benchmark nochmals auf eine neue Stufe heben soll. Das italienische Heimtierunternehmen Ferplast stellte Sortimentserweiterungen, die durch die Übernahmen der beiden einstigen Mitbewerber Marchioro und Hydor möglich wurden, in den Mittelpunkt. Innovativ präsentierte sich auch die belgische Laroy Group, deren Neuheitenspektrum in ihrem „House of Brands“ von neuen Hundeleinen über die Nagernahrungslinie „Country“ und Aquariendekoration unter der Marke „Aqua D‘ Ella“ bis hin zu modischen Hunde- und Katzenzubehörartikeln reichte. Andere Unternehmen präsentierten die Neuheiten der letzten beiden Jahre, die bisher wegen der Pandemie ebenfalls noch auf keiner internationalen Präsenzmesse vorgestellt werden konnten und somit beim Handel auf gleichermaßen großes Interesse stießen. Sie signalisierten, dass neue Produkte und Linien erst auf der Interzoo, der in schon wenigen Monaten geplanten Nürnberger Weltleitmesse, vorgestellt werden sollen.
Neben den Kontakten sollte auf der Zoomark International auch die Informationsvermittlung und der Austausch zu aktuellen Branchenthemen nicht zu kurz kommen. Der Veranstalter hat dazu ein umfangreiches Seminar- und Workshop-Angebot auf die Beine gestellt, das von neuen Grooming-Techniken bis hin zur Vorstellung einiger Ländermarkte wie Rumänien, Polen und Ungarn reichte. Auf einer gesonderten Messefläche konnte sich außerdem das schon etablierte Aqua-Project mit interessant eingerichteten Aquarien und Wasserlandschaften präsentieren. Die nächste Zoomark International soll im Mai 2023 wieder in Bologna stattfinden.