Multitasking ist eine Kunst. Unterschiedliche Aufgaben unter verschiedenen Bedingungen gleichzeitig zu bewerkstelligen, hat auch das Leben in der Pandemie geprägt. Dazu gehört besonders die fortschreitende Digitalisierung von Kommunikation, Lernen und Shopping. Die Krise lässt sich dabei immer auch als Chance betrachten. Auf die Heimtierbranche trifft das definitiv zu. Mehr Zeit zu Hause und eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten haben den Wunsch nach einem eigenen Heimtier verstärkt. Maßgeblich zur Überwindung des Lockdown-Blues bei den Konsumenten trug der E-Commerce bei. Nach Angaben des E-Commerce-Verbands Bevh stiegen die Onlineumsätze (brutto) im ersten Halbjahr 2021 um 23,2 Prozent auf 45,2 Mrd. Euro. Bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer sieht darin bereits Zeichen für einen „Substanzeffekt“, mit dem auch nach Corona zu rechnen sei.
Logistik im Fokus
In all diesen Wachstumsszenarien spielt die Logistik eine maßgebliche Rolle. Gefragt sind vor allem strategische Partnerschaften, die den Weg zu neuen Geschäftsmodellen ermöglichen. Dazu bedarf es erst einmal eines durchgängigen und jederzeit transparenten Transports von Gütern und den begleitenden Daten, von den global verteilten Produktionsstandorten bis zum Markt – oder auch gleich bis zur Haustür, je nach Präferenz des Empfängers. Der Wermutstropfen: Die Gefahren der Pandemie sind weiter präsent und werden zusätzlich durch Markteffekte verstärkt. Denn es geht nicht allein um geschlossene Produktionsanlagen, Grenzen oder Handelsfilialen während der Lockdowns. Hinzu kommen derzeit auch Überlastungseffekte in den Lieferketten, die nach Hochfahren der Konjunktur weltweit spürbar werden.
Sei es, weil die Staus auf den Welthandelsrouten anhalten, Container und Paletten knapp werden, internationale Zoll- und Handelsstreitigkeiten den Aufschwung einbremsen – oder weil es in Europa schlicht an Fahrerinnen und Fahrern fehlt, die Güter von A nach B bringen. All dies wirkt tief in gewohnte Logistikprozesse und am Ende auch in die Kosten- und Preisstrukturen hinein. Denn resiliente Lieferketten, die zum Beispiel auf einer breiter aufgestellten Lieferantenbasis aufsetzen, sind per se komplexer aufgestellt. Um sie zu steuern, sind ressourcenstarke, robuste und dennoch fein ausbalancierte Transport- und Logistiknetzwerke nötig. Sicherheit, Qualität und Transparenz – in der aktuellen Lage erfolgsentscheidender als Effizienz und Geschwindigkeit – resultieren aus einem homogenen Netz und einer homogenen IT. Dazu kommt das Engagement von gut ausgebildeten Logistik-Spezialisten, die auch in schwierigen Situationen Lösungen finden können. Zudem stellen vorausschauend geplante Lagerkapazitäten einen wichtigen Faktor für die Branche dar, um die Warenverfügbarkeit zu sichern.
Omnichannel Logistics
Mit diesen Netzwerk-Ressourcen im Rücken ist die Branchenlösung Dachser DIY Logistics seit über 20 Jahren gemeinsam mit Herstellern und Händlern aus der Bau- und Gartenbranche, aber auch mit Zoofachhändlern und Heimtierfachmärkten gewachsen. Das bedeutet auch, den Wandel zu unterstützen. Schon vor der Pandemie begann der Trend zu Omnichannel Logistics. Ausgangspunkt dafür ist, dass der Handel eine Vielzahl von individuellen Kaufoptionen und Shopping-Erlebnissen im B2B- und B2C-Geschäft bietet. Das beginnt bei der freien Auswahl von der Beratung im Markt über die Onlineunterstützung durch Apps bis hin zur Option, einzelne Produkte im nächsten Markt erst einmal nur ansehen oder sogar ausprobieren zu können, um die Artikel dann direkt im oder am Markt abzuholen oder sich bequem nach Hause liefern zu lassen.
Für die Logistik bedeutet das, all diese Prozesse gleich mitzudenken und entsprechende Wege für eine solche digitale/analoge Customer Journey zu bereiten. Das ist zum Beispiel das Zustellungs-Avis, das schon automatisiert auf den Weg gebracht wird, sobald die Sendung die Ausgangsniederlassung verlässt. Über Schnittstellen, EDI-Anbindungen, Links und Portale sind die jeweiligen Warehouses und Umschlaglager, die Verkaufsstellen und Showrooms der Kunden sowie letztlich auch die privaten Empfänger in die Transport- und Logistikprozesse eingebunden.
Der Autor:
Jens Wollmann ist Head of Corporate Solutions bei Dachser DIY Logistics.
B2C-Lösungen gehen in der Regel mit mehr Aufwand und höheren Kosten einher. Schließlich sind die Liegezeiten auf den Umschlaglagern in der Regel bedeutend länger und die Avisierungsprozesse aufwändiger. Dies effizient zu managen, schaffen in erster Linie große Logistik-Netzwerke, wie Dachser sie betreibt. Mit Erfahrung, Manpower und digitalen Technologien wird eine spezielle Branchenlösung wie Dachser DIY Logistics zum One-Stop-Shop für alle Transport- und Logistikanforderungen. Das ist in diesen transformativen Zeiten alles andere als trivial. Denn Multitasking will schließlich gelernt sein.