Mit „Insecta“, „Vegany“ und „Veggie“ unter der hauseigenen Marke „DeliBest“ ist Delipet nun auch in den Markt mit Produkten aus nachhaltig hergestellten Insekten- und Erbsenproteinen eingestiegen. „In unseren Gesprächen mit Kunden, insbesondere auch während der digitalen Interzoo, erfuhren wir von dem Bedarf an solchen Produkten“, berichtet Geschäftsführer Urs Amsler. Die Produkte zeichnen sich durch hervorragende Verträglichkeit bei nahrungssensiblen Hunden aus. Lanciert werden sie im Oktober. Dies geschieht zunächst noch unter der Hausmarke, jedoch gebe es bereits Anfragen von Private-Label-Kunden aus dem In- und Ausland. „Das Marktpotential ist gegeben, die Nische will bedient werden“, betont auch Firmengründer Dominik Stohler.
Als erfreulich dabei führen die Delipet-Verantwortlichen aus, dass der Rohstoffmarkt für die alternativen Proteine stabil und gesichert ist. So nehme aktuell die Anzahl der Tierfarmen und Erzeuger mit Standorten in Deutschland und in den Niederlanden zu. Von dort kommen zudem längst nicht nur Mehle, sondern auch tiefgefrorene Insekten, die für die Produktion verwendet werden.
„Aktuell entwickeln wir zusätzlich eine Nasswurst mit frischen, gefrorenen Insekten als Proteinquelle und werden zu einem späteren Zeitpunkt auch unser Semi-Moist-Alleinfutter in diese Richtung weiterbringen“, verrät Dominik Stohler. Insbesondere die Private-Label-Kunden sorgen hier für Nachfrage.
Stark in Private-Label
Delipet blickt aktuell auf ein jährliches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich zurück und liegt damit deutlich über der Entwicklung des Gesamtmarktes Heimtier. Rund 54 Prozent des Gesamtumsatzes werden dabei im Private-Label-Geschäft erzielt – Tendenz zunehmend. Neben großen Schweizer Handelsunternehmen gehören auch namhafte Abnehmer aus dem Fachhandel in Deutschland, Österreich, Italien und in Skandinavien zu den Kundengruppen.
Heruntergebrochen auf das Heimatland Schweiz, macht das Private-Label-Geschäft sogar rund 70 Prozent des Umsatzes aus. Delipet dürfte damit in seiner Sparte zu den größten Herstellern des Landes zählen. „Zugegeben“, führt Urs Amsler aus, „ist unsere Hausmarke angesichts des Private-Label-Marktes in ihrer Entwicklung etwas ins Hintertreffen geraten.“ Doch das soll sich mit der nächsten Interzoo wieder ändern. Mit Nadia Gasser wurde dazu eigens eine Marketing- und Produktmanagerin eingestellt. Aktuell gehen die Produkte der Marke „DeliBest“ zu 60 Prozent in den Export.
Das Hauptgeschäft des Unternehmens sind nach wie vor die klassischen Kauprodukte, aus denen das ganze Unternehmen schließlich hervorgegangen ist. Sie werden ganz neu auch als naturbelassenes Sortiment „Deli-
Best Origin“ angeboten. „Mit dieser Linie setzen wir ein Zeichen in Bezug auf die Qualität. Die Kauartikel sind pur, natürlich und handverlesen. Damit wollen wir uns deutlich von weiteren Anbietern unterscheiden“, unterstreicht Urs Amsler, berichtet aber auch, dass der Rohstoffmarkt von Knappheit und steigenden Preisen geprägt ist.
200 Tonnen Ware
Die steile Entwicklung des Marktes machte bereits seit langem eine Ausweitung der Produktionsfläche bei Delipet notwendig. Direkt am Firmensitz in Hölstein gab es dazu keinen Platz. Doch eine 5.500 m² große Liegenschaft im wenige Kilometer entfernten Arisdorf war ideal für die Expansion.
Die Produkte aus Hölstein gehen nun in großen Gebinden auf die kurze Reise nach Arisdorf. Hier werden sie von 40 Mitarbeitern sortiert, konfektioniert und für den Kunden fertig verpackt. Mit zehn weiteren Mitarbeitern für Marketing und Verkauf wird der neue Standort von Urs Amsler geleitet. Am bisherigen Standort in Hölstein ist weiterhin Dominik Stohler mit 60 Mitarbeitern für Entwicklung und Produktion zuständig. Rund 200 Tonnen Ware werden im Monat produziert und ausgeliefert. Während die Private-Label-Produkte fast ausschließlich auf Bestellung produziert werden, wird die Hausmarke „DeliBest“ als Lagerware geführt, um auch kleine Bestellungen schnell bedienen zu können.
Das alles wäre aber nicht ohne laufende Investitionen möglich. Nicht nur, dass in Arisdorf zahlreiche neue Maschinen installiert wurden und damit die Kapazitäten erhöht werden konnten. Auch wurde die Produktion von Nasswürsten komplett neu aufgebaut. Zudem wurden die Kapazitäten zur Herstellung von Futtermitteln und Snacks um eine zusätzliche Produktionslinie und einer Bandtrocknungsanlage erweitert, um so die steigende Nachfrage bedienen zu können. Ergänzend dazu steht in Kürze die Installation einer Anlage für die Gefriertrocknung an. Mit der soll vor allem die Barf-Linie des Unternehmens weiter ausgebaut werden.
Die Investitionen haben alle eines gemeinsam: Sie werden als Re-Investitionen aus der Firma getätigt, einen Investor gibt es nicht. Darauf sind Dominik Stohler und Urs Amsler verständlicherweise sehr stolz.