Foto: Pixabay, MariechenUnterwegs
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Dr. Rolf Spangenberg

Auch morgen noch kraftvoll nagen

Zur Haltung und Pflege von Mäusen, Goldhamstern, Ratten, Kaninchen und Meerschweinchen gehört auch die Zahnpflege. Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg weiß, worauf es ankommt.
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Meerschweinchen kamen übers Meer aus Südamerika. Kaninchen aus Spanien, Goldhamster aus Syrien. Doch Ratten und Mäuse sind Weltbürger. Sie wurden überall dort heimisch, wo auch der Mensch, der wohl anpassungsfähigste Säuger, sich niedergelassen hat.
Charakteristisch für die Tiere ist ihr Gebiss und da haben wir Menschen Verständnis. Unsere Zähne werden gehegt und gepflegt, von Zahnärzten umsorgt, die daraus ihr Einkommen schöpfen. Weniger von Abnutzung geschädigt, mehr aber von Lochfraß (Karies) bedroht, sollen sie ein Menschenleben lang halten; eine oftmals vergebliche Hoffnung.
Bei den uns sehr nahe stehenden Hunden wird das Gebiss ebenfalls von besorgten Haltern gepflegt. Sie sorgen mit Zahnputzfutter und selbst Zähneputzen dafür, dass sich keine hässlichen und übel riechenden Zahnsteinkrusten bilden. Besonders gefährdet sind die derzeit modernen kurzköpfigen Hunderassen.
Neuerdings beobachtet man auch bei Pferden - selbst im gut sortierten Zoofachhandel selten anzutreffen - an den Zähnen Karies. Das betrifft hauptsächlich Weidetiere in der Nähe von Ausflugsgaststätten. Dort erhalten sie an schönen Tagen kiloweise Zuckerstückchen von besorgten Tierfreunden, die befürchten, die Rösser würden bei der reinen Grasfütterung verhungern!

Zahnpflege bei Nagern

Müsste man bei ihnen nicht auch in irgendeiner Form Zahnpflege betreiben? Vielleicht Zähne putzen? Halten wir einmal fest: Die Nagezähne bestehen aus dem weicheren Zahnstein und dem glasharten Schmelz. Sie wachsen lebenslang - also gibt es keine Probleme mit Karies. Auch Zahnstein kann sich kaum bilden. Daher Entwarnung? Leider nicht. Das ständige Wachstum kann auch zu Problemen führen. Die Zähne müssen sich nämlich ständig abnutzen, sonst wachsen sie zu lang und das Mäulchen kann nicht mehr geschlossen werden, die Tiere würden also verhungern.
Nun weiß ja jeder, dass man Nagetieren Nagematerial zur Verfügung stellen muss. Das kann Holz (Weichholz) sein, Heu tut es auch, sowie Karton und Pappe - unbedruckt und sauber. Bitte kein Plastikmaterial, denn das wird verschluckt. Das fragt man sich, wieso soll sich an diesen relativ weichen Stoffen der glasharte Zahnschmelz abnutzen? Das tut er auch nicht. Die Abnutzung kommt allein durch die Reibung der Zähne aneinander beim…
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