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Am Scheideweg 

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Wie viele Handelsunternehmen steht auch Fressnapf am Scheideweg. Was tun? Weiter stationär Gas geben und gleichzeitig online wachsen? Oder das stationäre Geschäft etwas langsamer als bisher ausweiten und dafür online auf die Tube drücken? Verschiedene Äußerungen von Torsten Toeller aus den zurückliegenden Jahren lassen darauf schließen, dass eine Patentlösung für die Zukunft in Krefeld noch nicht gefunden wurde. Vielen Handelsunternehmen geht es ähnlich wie Fressnapf. Weil niemand mit Sicherheit sagen kann, wie die Zukunft des Handels in 30 oder 50 Jahren aussehen wird, sind viele Unternehmen hin- und hergerissen, ob sie die Priorität künftig auf stationär oder online legen sollen.
Mit weit über 1.500 Standorten sind die Krefelder im stationären Handel unumstritten die Nummer 1 in Europa. Im Online-Geschäft, wo derzeit am schnellsten Wachstum erzielt wird, sieht's nicht so rosig aus: Fressnapf hat zwar 2018 gegenüber dem Vorjahr seinen Umsatz um 18,5 Prozent gesteigert, aber da im gleichen Jahr begonnen wurde, in mehreren Ländern außerhalb des Heimatmarktes Online-Shops an den Start zu bringen, also das Wachstumspotenzial gewaltig gesteigert wurde, hätte man ein besseres Ergebnis erwarten können. Hier bleibt abzuwarten, ob Fressnapf im Lauf der kommenden Jahre wirklich in der Lage sein wird, den riesigen Umsatzrückstand zu Zooplus aufzuholen. Eine Zahl lässt allerdings im Jahresbericht aufhorchen: Die Marge sei im Online-Geschäft um 2,5 Prozentpunkte gesteigert worden - ein Anzeichen, dass Fressnapf nicht nur Umsatz generieren will, sondern auch Ertrag.
Jahrelang hat Fressnapf der Expansion des stationären Geschäfts den Vorrang gegeben. Nun scheint sich ein Kurswechsel anzubahnen. Die europaweite Expansion im Online-Geschäft wird zügiger angegangen. Torsten Toeller will in den kommenden Jahren Millionen in die Hand nehmen, um Fressnapf zur ersten digitalen Plattform im Heimtiergeschäft zu entwickeln. Ähnlich wie Douglas in der Beauty-Branche will auch Fressnapf modularer, datengetriebener und schneller werden. Die digitalen Services sollen ausgebaut und neue Partner ins Boot genommen werden. Langfristiges Ziel der Plattform­ökonomie, die derzeit im gesamten Handel als Modell der Zukunft gepriesen wird: Weniger abhängig vom klassischen Handelsgeschäft werden…
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