Ein Dorn im Auge sind dem Deutschen Tierschutzbund unter anderem Tierbörsen.
Ein Dorn im Auge sind dem Deutschen Tierschutzbund unter anderem Tierbörsen.
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Exopet-Studie

Studie versetzt die Branche in Aufruhr

Die Ergebnisse der Exopet-Studie berichten über Missstände in der Haltung von so genannten exotischen Tieren. Während der ZZF sie als alarmierend bezeichnet, fordert der Tierschutzbund sofortige Änderungen in der Heimtierhaltung.
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Die Exopet-Studie wurde 2015 vom Bundeslandwirtschaftsministerium in Auftrag gegeben. Berücksichtigt werden ausschließlich exotische Heimtiere und Wildtiere. Dazu zählen die Forscher Zierfische, Reptilien, Ziervögel, Nager und Kaninchen. Die Haltung von Wirbellosen sowie Hunden und Katzen berücksichtigt die Exopet-Studie nicht. Vielmehr sammelten die Universität Leipzig und die Ludwig-Maximilians-Universität München Informationen über den Import von Wildtieren, Abgaben in Tierheimen, Auffangstationen und zur Vermittlung von Tieren im Handel und über Internetportale.
Für die Exopet-Studie wurden als "Heimtiere" alle Tiere verstanden, die "zur eigenen Freude und als Gefährten gehalten werden oder für diesen Zweck bestimmt sind". Dazu zählten sowohl in menschlicher Obhut vermehrte bzw. gezüchtete als auch der Natur entnommene heimische und nicht heimische Tierarten.
In einer Online-Umfrage wurden Tierhalter, praktische Tierärzte, im Vollzug tätige Amtstierärzte und Mitarbeiter des Zoofachhandels befragt.
An der Umfrage nahmen Tierhalter vor allem aufgrund von Werbung in sozialen Medien und Informationen der Züchterverbände teil. Außerdem wurden aus der Befragung von Tierärzten Rückschlüsse auf die Haltungsbedingungen in Privathaushalten gezogen. Auf der Grundlage selbst gesetzter Haltungsparameter stellten die Wissenschaftler dabei Missstände in der privaten Tierhaltung fest.

Tierschutzbund macht Druck

Der Deutsche Tierschutzbund reagierte schnell und forderte sofortige Änderungen in der Heimtierhaltung. Der Verband fühle sich durch die Ergebnisse der so genannten Exopet-Studie bestätigt und fordere künftig unter anderem einen verpflichtenden Sachkundenachweis vor Anschaffung eines Tiers und ein Verbot des kommerziellen Onlinehandels mit Tieren, heißt es in einer Mitteilung. "Aufgrund der jetzt vorliegenden Studienergebnisse kann und muss Frau Bundesministerin Klöckner sofort handeln", fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Der ZZF reagiert

Da in der Untersuchung keine bundesweit gezogene Tierhalter-Stichprobe befragt wurde, hält der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) die Ergebnisse zu den Haltungsbedingungen nicht für repräsentativ für die Heimtierhaltung, die Zielgruppe der Tierhalter und die Heimtierbranche in Deutschland.
In einer Mitteilung des Verbandes heißt es, dass ZZF-Präsident Norbert Holthenrich es alarmierend finde, dass im Rahmen der Exopet-Studie Missstände in der Haltung von so genannten exotischen Tieren…
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