Überleben in der Stadt

Nach den Erhebungen der Weltnaturschutzunion IUCN ist inzwischen jede siebte bis achte der weltweit rund 10.000 vorkommenden Vogelarten im Fortbestand bedroht. Gründe dafür gibt es viele: Das Insektensterben und das Fehlen geeigneter Lebensräume gehören nach Meinung von Experten zu den wichtigsten. "Der sich zum Teil rapide beschleunigende Rückgang von Wildvögeln ist in absehbarer Zeit weder durch Biotopgestaltung aufzuhalten oder gar umzukehren.
An dieser Stelle sei ganz deutlich gesagt, er wird sich auch durch Zufütterung nicht generell beheben lassen", erklärt Gerd Schierhold, Geschäftsführer beim auf Wildtierfutter spezialisierten Tiernahrungshersteller Gevo. "Wildvögel sind Kulturfolger, und sie zieht es mehr und mehr in die Städte", so Schierhold weiter. Wichtig sei daher die Bereitschaft der Verbraucher in den Städten, Wildvögel ganzjährig mit geeigneten Produkten zu unterstützen. 

Eichhörnchen sind ebenfalls Kulturfolger und daher häufig in städtischen Gärten, Parkanlagen und Friedhöfen mit reichhaltiger Baum- und Strauchstruktur anzutreffen. Hier finden sie meistens gute Lebensbedingungen vor. Aus diesem Grund nahm die Zahl der Eichhörnchen in den letzten Jahrzehnten im ländlichen Raum ab, jedoch in den Städten deutlich zu. Dennoch sei es durchaus sinnvoll und wünschenswert, insbesondere die Jungtiere im März und April mit geeigneter Nahrung zu unterstützen, meint Schierhold.

Ein anderes in Gärten und Parks anzutreffendes Tier ist der Igel. Auch er leidet unter durchgestylten Gärten. "In dieser Art von Garten finden sie weder Ruhe- und Schlafplätze noch ausreichend Futter", informiert der Experte. Da der Igel allerdings vor dem Winterschlaf seine Fettreserven auffüllt, empfiehlt er eine Fütterung mit speziellem Igelfutter ab den Sommermonaten.