Viele lehnen gleich beide Forderungen ab, mit denen der ZZF die im Bundestag vertretenen Parteien konfrontieren will: einerseits das Verbot von gewerblichen Tierbörsen - in der Tat eine alte Forderung des Zentralverbands - und andererseits das Verkaufsverbot von Tieren an Privatpersonen über den Versandhandel, insbesondere online.
Der ZZF erhebt diese Forderungen nicht allein, sondern zusammen mit anderen Verbänden, unter anderem auch mit dem einflussstarken Deutschen Tierschutzbund. Die langjährigen Bemühungen des Verbands, mit Tierchutzgruppen in einen stärkeren Dialog zu treten, haben also gefruchtet. Der ZZF dürfte das für sich als einen großen Erfolg verbuchen.
Viele Betriebe, vor allem aus dem Lebendtier-Bereich, sehen das anders. Die meisten von ihnen kämpfen mit dem Rücken zur Wand, weil sie sich seit Jahren ständig neuen Anfeindungen von Tierschutzgruppen sowie Restriktionen von Behörden ausgesetzt sehen. In vielen Medien werden Tierhändler fast schon als eine Art Verbrecher hingestellt. Dieser ständige Druck von allen Seiten lastet schwer und erklärt auch die Heftigkeit, mit der die derzeitige Diskussion in den sozialen Netzwerken geführt wird.
Hinzu kommt, dass die Geschäftsbasis vieler Lebendtieranbieter immer mehr ins Wanken gerät, weil viele Zoofachhandelsunternehmen Lebendtiere entweder aus dem Sortiment nehmen oder drastisch reduzieren. Selbst Vorzeigeunternehmen wie Kölle Zoo haben in den zurückliegenden Jahren ihre Strategie geändert und ihr Lebendtiersortiment in Teilbereichen zurückgestutzt. Nicht ohne Grund: Die Haltung von Heimtieren im Zoofachhandel kostet viel Geld und ist selten rentabel. Da bleibt betriebswirtschaftlich denkenden Zoofachhändlern oft nichts anderes übrig, als auf der Fläche nach Alternativen zu suchen. Zum Beispiel Barf-Shops und/oder großen Snackabteilungen. Denn Hund und Katze laufen im Zoofachhandel nach wie vor gut. Und daran dürfte sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern.