Diese Entwicklung sollte jeden europäischen Tiernahrungshersteller aufhorchen lassen, deutet es doch darauf hin, dass auch in Europa mit einer steigenden Anzahl von Zu- und Verkäufen gerechnet werden kann.
Die größten Transaktionen
Aber auch viele mittelständische Tiernahrungshersteller zeigten sich aktiv. Sie übernahmen kleinere Wettbewerber zur Marktbereinigung oder kauften Firmen auf, die über ein komplementäres Produktprogramm verfügen. Die Übernahme von Sojos ist hierfür ein gutes Beispiel. Well Pet als einer der weltgrößten Tiernahrungshersteller erschließt sich durch diese Akquisition eine zusätzliche Produktkategorie und steigt in den stark wachsenden Bereich der gefriergetrockneten Tiernahrung ein. Schlagartig hat das Unternehmen damit eine signifikante Marktposition und überspringt aufwändige Entwicklungs- und Vertriebsprozesse.
Zu den Konzernen und Unternehmensgruppen gesellen sich immer öfter auch Finanzinvestoren. Eine der bekanntesten Transaktionen ist die Beteiligung des US-amerikanischen und auf den Konsumgüterbereich fokussierten Investors Swander Pace Capital. Dieser hatte sich im Jahr 2010 an Merrick, einem Hersteller von Bio-Tiernahrung, beteiligt und diesen innerhalb von fünf Jahren zu einem Marktführer in diesem Segment ausgebaut. Im Juli 2015 wurde die Gesellschaft dann schließlich sehr erfolgreich an die Nestlé Purina PetCare veräußert.
Beachtenswert ist zudem, dass mit Freshpet und Blue Buffalo innerhalb der letzten Jahre gleich zwei wachstumsstarke Tiernahrungsunternehmen an die Börse gegangen sind. Durch den Börsengang haben sie bedeutende Kapitalvermögen eingesammelt. Es erscheint daher nur noch als Frage der Zeit, bis sie einen anderen Marktteilnehmer übernehmen. Allein die sehr profitable Blue Buffalo verfügt über mehr als 300 Millionen US-Dollar an Liquiditätsreserven und könnte daher sofort eine größere Transaktion durchführen.