Für den wenig durchdachten Vorschlag, eine Katzensteuer in Deutschland einzuführen, waren allerdings in erster Linie nicht die neuen Medien, sondern eine eigentlich als seriös geltende Wochenzeitung verantwortlich. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) knüpfte sich Ende Januar die Katzen vor und verurteilte sie als gemeine Killer, die angeblich unsere Singvögel töten. "Wären sie etwas größerer Statur", so der Journalist, "müsste man sie hinter Gitter sperren und streng bewachen lassen."
Seine Forderung, "Besteuert die Katzen!" wird seitdem im Internet lustvoll und mit großem Eifer diskutiert: Ist es nicht unfair, dass nur Hundebesitzer Steuern zahlen müssen? Sind Katzen nicht sogar für den Rückgang der Wildvogelpopulation verantwortlich? Müssen Katzen nicht dafür bestraft werden, dass sie öffentliche Sandkästen und Privatgärten als Klo missbrauchen?
Tröstlich immerhin, dass die meisten Befragten die im FAS-Kommentar erhobenen Forderungen rundweg ablehnen. Mäuse, die für Miezen fällig werden, wie Bild.de süffisant formulierte, will offenbar niemand. Politiker der Grünen und der SPD erteilen der Idee einer Katzensteuer ebenso eine Absage wie ZZF-Präsident Norbert Holthenrich und eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbunds. Selbst die Städte und Gemeinden, die potenziellen Nutznießer einer neuen Steuer, winken ab: Der Verwaltungsaufwand wäre wegen des geringen Ertrags viel zu hoch. Der Deutsche Jagdverband behauptet zwar, dass pro Jahr zahlreiche Vögel Opfer von herrenlosen Katzen würden. Eine Katzensteuer fordern die Jäger aber deshalb trotzdem nicht.
Letztlich erzeugte der…