Foto: USA-Reiseblogger/Pixabay
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Handelstrainer Hans Günter Lemke

Das große Zählen

Zählen, Rechnen, Notieren: Die Jahresinventur ist oft mit viel Aufwand verbunden. Handelstrainer Hans Günter Lemke kennt die verschiedenen Inventurverfahren sowie ihre Vor- und Nachteile.
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Eine Inventur ist grundsätzlich eine körperliche Bestandsaufnahme aller Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens. Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren verschiedene Inventurvereinfachungsverfahren ins Leben gerufen, die die Inventurdurchführung erleichtern können. Dazu gehört die Stichtagsinventur. Sie gilt als die klassische Inventurmethode. Diese besagt, dass innerhalb von zehn Tagen vor und nach dem Abschlussstichtag alle im Lager befindlichen Positionen mit dem Sollbestand des Warenwirtschaftssystems durch eine vollständige Überprüfung verglichen werden müssen. Die Zugänge und Abgänge zwischen dem Tag der Bestandsaufnahme und dem Abschlussstichtag werden anhand von Belegen mengen- und wertmäßig auf den Stichtag fortgeschrieben bzw. zurückgerechnet. Der Vorteil dabei ist, dass eine optimale Kontrolle der Buchführung und Lagerverwaltung gewährleistet ist, da an einem Tag alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfasst werden. Höhere Kosten und ein hoher Personalaufwand werden dabei als Nachteile gesehen.

Zeitverschobene Inventur

Bei höheren Beständen ist eine zeitverschobene Inventur besonders geeignet. Sie kann in einem Zeitraum von drei Monaten vor und zwei Monaten nach dem Abschlussstichtag stattfinden. Bei dieser Inventur wird wie bei der Stichtagsinventur ein Bestand festgestellt, wobei dieser in einem besonderen Inventar verzeichnet werden muss. Dieser Bestand ist auf den Abschlussstichtag nach den allgemeinen Grundsätzen zu bewerten. Die Fortschreibung oder Zurückrechnung auf den Bilanzstichtag muss handelsrechtlich nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung erfolgen. Diese Form beläuft sich im Vergleich zur Stichtagsinventur auf fünf Monate und kann sich dadurch betrieblichen Besonderheiten besser anpassen, vor allem niedrigen Lagerbeständen. Dadurch, dass die Bestandsfortführung nur wertmäßig erfolgen muss, ist zum Abschlussstichtag keine weitere Mengenabstimmung nötig. Hinzu kommt, dass den Mitarbeitern bei verlegten Inventuren viel mehr Zeit für die Inventurauswertung bleibt, zumindest sofern sie vorverlegt sind. Negativ können zusätzliche Fehlerquellen sein, die durch die Wertfortschreibung bzw. -rückrechnung sowie den zeitlichen Mehraufwand durch die Abstimmung zwischen Inventur- und Bilanzstichtag auftreten können, sofern die zeitlichen Abstände sich auf den gesamten Zeitraum von fünf Monaten verteilen.
Für eine permanente Inventur ist ein gut funktionierendes Warenwirtschaftssystem die Voraussetzung. Diese Art gibt dem…
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