Peta lässt nicht locker. Mitten im Sommerloch wirft die Tierrechtsorganisation der Baumarktkette Obi vor, dass Kleintiere, die in deren Märkten angeboten werden, aus Massenzuchten stammen, bei denen die Tiere qualvolles Leid erdulden. Auch andere Baumarktketten werden aufgefordert, die Verkäufe von Lebendtieren einzustellen.
Zur Erinnerung: Peta hat kürzlich bei mehreren Tierhändlern heimlich Tiere in völlig überfüllten Behältnissen gefilmt. "Report Mainz", "Der Spiegel" und andere Medien haben darüber ausführlich berichtet (vgl. pet 5/2015). Führende Fachhandelsketten wie Fressnapf, Das Futterhaus und Dehner haben sich daraufhin sofort von den Zuständen bei den angeprangerten Tierhändlern distanziert und, soweit sie betroffen waren, versprochen, die Kooperation mit jenen Unternehmen aufzulösen.
Dass nun das Thema Heimtierhaltung innerhalb nur weniger Monate schon wieder in die Schlagzeiten geraten ist, ist bedauerlich und schadet dem Image der Branche. Der neue Vorstoß von Peta vermittelt den Eindruck, dass Heimtiere in Bau- und Gartenmärkten schlecht gehalten werden. Das ist Polemik und trifft wohl in den wenigsten Fällen zu. Die meisten Baumarktbetreiber, die Heimtiere im Sortiment führen, greifen, wie andere Fachhandelsgruppen auch, auf regionale Züchter zurück, bei denen die Haltung nicht zu beanstanden ist.
Zu kurz gegriffen
Hunde und Katzen lieben Leckerlis. Und weil die meisten Hunde- und Katzenbesitzer wollen, dass ihre vierbeinigen Familienmitglieder glücklich und zufrieden sind, …
Die positive Resonanz, die die beiden jüngsten Peta-Vorstöße in der Öffentlichkeit bekommen haben, lässt befürchten, dass die Tierrechtsorganisation auch in den kommenden Monaten die Heimtierbranche und ihre Akteure nicht aus dem Auge lassen wird. Insofern tut der Zoofachhandel gut daran, sein Qualitätsmanagement bei den Tieren schnellstmöglich weiter auszubauen und personell auch ausreichend auszustatten. Die Tierhaltung sollte in jedem Zoofachhandelsbetrieb zur Chefsache erhoben werden. Sie sollte über jeden Zweifel erhaben sein und darf nicht den geringsten Anlass zur Kritik bieten. Nach dem Motto "Tue Gutes und sprich darüber" sollte der Zoofachhandel seine Bemühungen um eine optimale Tierhaltung künftig auch offensiver als bisher kommunizieren. Das sorgt für Vertrauen bei den Kunden und schützt die Heimtierbranche besser vor eventuellen neuen Angriffen von radikalen Tierschützern.Ihr
Ralf Majer-Abele
Kontakt: Telefon 0 72 43/575-230, E-Mail
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