Kennen Sie Hasen? Ich hatte einmal mit einem zu tun. Er führte in einer Familie mit Basset-Hund und Katze ein Schreckensregiment. War er missgelaunt, so schlug er mit den Vorderpfoten auf Hund und Katze ein und biss diese. Als Haus- oder Heimtiere sind Hasen also nicht geeignet. Als Junge hatte ich während des Krieges Kaninchen. Die Haltung war mit Umstand verbunden. Zunächst einmal musste man einen Stall selber bauen. Bretter, auch Draht und Scharniere für die Türen, waren ein echtes Problem. Jungtiere bekam ich von Freunden, es sollten möglichst Häsinnen sein, denn mit Böcken konnte man schlecht züchten. Das Futter wurde selber gesucht, wobei Löwenzahn besonders beliebt war. Heu bekam man gelegentlich vom Bauern, auch mal eine Handvoll Getreide. Natürlich hatten alle Kaninchen einen Namen, auch besondere Charakteristika wurden ihnen zugeschrieben. Man hatte seine Freude an ihnen, aber allerhand Arbeit und das Ziel war die Zucht. So suchte ich die geeigneten Böcke sorgfältig aus und zählte die Tage bis zum Wurf. Auf diese Weise kam nie Langeweile auf. Doch jetzt ein Geständnis: Die Jungtiere wurden gemästet und dann geschlachtet. Sie wanderten in den Kochtopf. Es war schließlich Krieg und Fleisch ein rares Gut.
Vom Braten zum Heimtier
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zucht hochinteressant war. Ist das heute nicht mehr möglich? Denn in der heutigen Zeit hat es der Kaninchenfreund einfach. Im Zoofachhandel kann man alle Größen und Ausführungen von Kaninchengehegen fertig kaufen. In Luxusausläufen für den Garten springen sie umher, passen aber auch in ein gepflegtes Wohnzimmer. Raufen und…