Zunehmende Klagen über den Online-Handel

In einer aktuellen PETonline-Umfrage gaben 71 Prozent der teilnehmenden Fachhändler an, dass sie Umsatz an Online-Shops verlieren würden (vgl. Tortendiagramm auf Seite 12). Auch wenn diese Befragung nicht repräsentativ ist: Sie spiegelt die wirklichen Verhältnisse dennoch einigermaßen realistisch wider. „Denen sollte man mehr Steuern verlangen. Die meisten Ausgaben haben wir Händler“, schreibt uns ein entrüsteter Zoofachhändler. Und ein Kollege von ihm hebt hervor: „Online-Kunden verzichten auf direkten Service, Erklärung der Produkte und umgehende Reklamationsbehebung – leider wird dieses dem Kunden erst nach dem Kauf bewusst.“ Dass sich viele Zoofachhändler über die zunehmende Marktbedeutung des Online-Handels aufregen, ist verständlich. Immer wieder hört man, dass Kunden in ein Geschäft kommen und dort die gleichen Preise wie im Internet einfordern. Sie beziehen sich dabei meist auf irgendwelche dubiose Ebay-Händler, die mit Lockangeboten auf sich aufmerksam machen. Ein Unternehmensberater, der uns auf die PETonline-Umfrage ebenfalls einen Kommentar geschrieben hat, meint, dass es viele Händler den Online-Shops zu einfach machen, Geld zu verdienen. Denn: „Der Handel verschläft, sich kundenorientiert und geschickt im Verkauf zu verhalten.“ Machen wir uns nichts vor: Der Online-Handel wird in Zukunft weiter zunehmen. Seine Stärke sind das große Sortiment, die guten Preise und die für die Kunden bequeme Warenzustellung. Seine Schwächen: Der Online-Handel hat meist keinen direkten Kundenkontakt und es fehlt ihm in vielen Fällen an Fachkompetenz – da muss der stationäre Zoofachhandel ansetzen. Wenn ein Zoofachhändler die Qualität seines Personals weiter ausbaut und noch mehr als in der Vergangenheit tut, um sich mit Events und ausgefallenen Aktionen vom Wettbewerb abzuheben, muss es ihm um die Zukunft nicht bange werden – trotz wachsenden Online-Handels. Ihr Ralf Majer-AbeleDownload: Zunehmende Klagen über den Online-Handel (PDF-Datei)