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So geht man mit kleinen Kunden um

Kinder sind die Kunden der Zukunft, können aber mit ihrem Verhalten im Zoofachgeschäft mitunter zum Albtraum für Tier-freunde werden. Der Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg gibt Zoofachhändler Tipps zum richtigen Umgang mit den kleinen Kunden.
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Selbstverständlich werden bei Ihnen alle Kunden vorzüglich informiert und bedient. Doch wie sieht es mit der Betreuung von Kindern aus? Das ist eine schwierige, doch lohnende Investition in die Zukunft! Kinder ziehen ihre Eltern ins Zoofachgeschäft, sie quengeln, bis das Wunschtier im Körbchen landet, doch vor allem – sie sind die Kunden der Zukunft! Weshalb gelten Kinder als problematisch? Wenn man sie im Zoofachgeschäft beobachtet, kann einem Tierfreund das Grausen kommen. Tropfnasen werden an Terrarien gedrückt, die Patschhände klopfen ans Aquarium und schrille Entzückenslaute – „Oh, wie süß ist das Häschen, das will ich haben!“ – verursachen Aufruhr im Nagergehege. Leider kümmern sich viele Eltern kaum um ihre Sprösslinge und werden allenfalls böse, wenn Sie diskrete Erziehungsversuche („Nicht anfassen“ – „nicht so laut“ – „scheucht die Vögel nicht umher“ – „lasst den Papagei in Frieden!“) starten. Sie können davon ausgehen, dass die meisten Eltern sich auch im trauten Heim kaum um die erworbenen Tiere kümmern werden, die bald als „doof“ abgestempelt in einer dunklen Ecke des Kinderzimmers landen. Praxis-Tipps Also muss – wie üblich – der Zoofachhändler die Initiative übernehmen. Leider habe ich dafür kein Patentrezept, aber einige Anregungen für Sie. Nur in großen Geschäften wird man eine Kinder-Tierecke einrichten können. Darin würde ich aufstellen: Für die Jüngsten: ein Mäusegehege, Bart-agamen im Terrarium, eine Kleinvogelvoliere, ein ästhetisch ansprechendes Nano-Becken. Für Schulkinder: Meerschweinchen oder Zwergkaninchen in einem üppig großen Gehege, eine Voliere mit Wellensittichen, ein anspruchsvolles Aquarium ab 100 Liter und vielleicht sogar eines der modernen „schlüsselfertigen“ Seewasserbecken. Dazu aber – ganz wichtig – Hinweistafeln für Kinder und deren Eltern. Etwa so: „Nicht zum Anfassen geeignet“ – „kuschelfähig wenn sorgfältig gezähmt“ – „Reinigung mindestens jede Woche“ usw. Wichtig auch, denn Kinder wollen ja aktiv sein: „Diese Tiere freuen sich über selber gebastelte Einrichtungsgegenstände aus Pappe oder Weichholz – diese kann man unter Aufsicht gelegentlich im Zimmer laufen lassen.“ Ihnen wird noch viel mehr dazu einfallen. Und bitte haben Sie den Mut, auf völlig ungeeignete Kindertiere (Hamster, Streifenhörnchen usw.) hinzuweisen. Das mag im Moment Unmut erzeugen, die Eltern werden es Ihnen aber später danken. Ein Mitarbeiter sollte dazu abgestellt werden, sich speziell mit…
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