Im Mittelpunkt der Testreihen von Öko-Test stand die Untersuchung des Bestandteils von Samen des aggressiven Unkrauts Beifuß-Ambrosie (ambrosia artemisiifolia). „Die Samen stecken in fast allen Futtermischungen“, berichtet die Autorin Maren Klein. Ihr zufolge war das Unkraut bisher vor allem ein Problem Nordamerikas und Südeuropas. Mittlerweile sei es aber auch in Osteuropa und sogar in Deutschland angekommen. Es verursache in Ungarn beispielsweise große Ernteausfälle bei Mais und Bohnen. Eine einzelne Pflanze könne bis zu 62.000 Samen produzieren, die bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben. Auch der Mensch habe unter der Ambrosie zu leiden, denn die Pollen gelten als die potentesten Allergene. Dem Bericht in Öko-Test zufolge verursache die Pflanze bereits jetzt jährliche Kosten von 32 Mio. € in Deutschland. Die meisten derzeit bekannten Fundorte sind private Gärten, aber auch die grünen Mittelstreifen der Autobahn zwischen München und Salzburg. Als großes Problem führt das Verbrauchermagazin an, dass die Einschleppung des Unkrauts ausgerechnet mit dem Vogelfutter erfolgt. „Auf ungarischen Sonnenblumenfeldern wachsen die Ambrosien üppig, und die Samen geraten bei der Ernte zwischen die Sonnenblumenkerne“, so Maren Klein in ihrem Bericht. Auch Landwirte kaufen die Sonnenblumenkerne, um damit ihre Felder für die Bio-Massenproduktion einzusäen. In der Schweiz wurde bereits 2005 ein Gesetz verabschiedet, wonach die Samen der Ambrosie in Futtermitteln verboten sind. Allerdings wurde der Industrie eine Toleranzgröße von 0,005 Prozent Verunreinigung eingeräumt – rund neun bis zehn Samen pro Kilo. Licht und Schatten Für den Test der Vogelfutterprodukte hat man bei Öko-Test 18 Produkte – Sonnenblumenkerne und Futtermischungen – eingekauft. „Wir haben untersucht, wie viele Ambrosiasamen sich umgerechnet auf ein Kilogramm in den Vogelfutterpackungen befanden“, so Maren Klein. „Im Testergebnis kamen wir zu dem Schluss, dass drei Viertel der Vogelfutter ganz offensichtlich eine der Hauptursachen für die Verbreitung von Ambrosia sind.“ So seien von den 18 analysierten Produkten lediglich drei gänzlich frei von Ambrosia gewesen: „Prestige Gestreifte Sonnenblumenkerne“ von Versele Laga, „Royal Animal Sonnenblumenkerne gestreift“ von Wewo und „Vogelpick Winter Fettfutter“ von Rahmer-Mühle. Bei den übrigen Marken, darunter Produkte von Erdtmann, Universal Kraftfutterwerk, Werner Tiernahrung und Vitakraft sowie die Eigenmarke von…
Vogelfutter in der Kritik
Im Mittelpunkt der Testreihen von Öko-Test stand die Untersuchung des Bestandteils von Samen des aggressiven Unkrauts Beifuß-Ambrosie (ambrosia artemisiifolia). „Die Samen stecken in fast allen Futtermischungen“, berichtet die Autorin Maren Klein. Ihr zufolge war das Unkraut bisher vor allem ein Problem Nordamerikas und Südeuropas. Mittlerweile sei es aber auch in Osteuropa und sogar in Deutschland angekommen. Es verursache in Ungarn beispielsweise große Ernteausfälle bei Mais und Bohnen. Eine einzelne Pflanze könne bis zu 62.000 Samen produzieren, die bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben. Auch der Mensch habe unter der Ambrosie zu leiden, denn die Pollen gelten als die potentesten Allergene. Dem Bericht in Öko-Test zufolge verursache die Pflanze bereits jetzt jährliche Kosten von 32 Mio. € in Deutschland. Die meisten derzeit bekannten Fundorte sind private Gärten, aber auch die grünen Mittelstreifen der Autobahn zwischen München und Salzburg. Als großes Problem führt das Verbrauchermagazin an, dass die Einschleppung des Unkrauts ausgerechnet mit dem Vogelfutter erfolgt. „Auf ungarischen Sonnenblumenfeldern wachsen die Ambrosien üppig, und die Samen geraten bei der Ernte zwischen die Sonnenblumenkerne“, so Maren Klein in ihrem Bericht. Auch Landwirte kaufen die Sonnenblumenkerne, um damit ihre Felder für die Bio-Massenproduktion einzusäen. In der Schweiz wurde bereits 2005 ein Gesetz verabschiedet, wonach die Samen der Ambrosie in Futtermitteln verboten sind. Allerdings wurde der Industrie eine Toleranzgröße von 0,005 Prozent Verunreinigung eingeräumt – rund neun bis zehn Samen pro Kilo. Licht und Schatten Für den Test der Vogelfutterprodukte hat man bei Öko-Test 18 Produkte – Sonnenblumenkerne und Futtermischungen – eingekauft. „Wir haben untersucht, wie viele Ambrosiasamen sich umgerechnet auf ein Kilogramm in den Vogelfutterpackungen befanden“, so Maren Klein. „Im Testergebnis kamen wir zu dem Schluss, dass drei Viertel der Vogelfutter ganz offensichtlich eine der Hauptursachen für die Verbreitung von Ambrosia sind.“ So seien von den 18 analysierten Produkten lediglich drei gänzlich frei von Ambrosia gewesen: „Prestige Gestreifte Sonnenblumenkerne“ von Versele Laga, „Royal Animal Sonnenblumenkerne gestreift“ von Wewo und „Vogelpick Winter Fettfutter“ von Rahmer-Mühle. Bei den übrigen Marken, darunter Produkte von Erdtmann, Universal Kraftfutterwerk, Werner Tiernahrung und Vitakraft sowie die Eigenmarke von…