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Leichtfertiges Spiel mit dem Feuer

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In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sucht der Zoofachhandel nach neuen Geschäftsbereichen und Nischen. Mit Blick über den Großen Teich verweisen jetzt einige Fachhändler auch auf die angeblichen Umsatzpotenziale, die im Verkauf von Hunden und Katzen liegen sollen.
Auf den ersten Blick erscheint diese Idee ihren Reiz zu haben. In den USA gibt es in der Tat viele Fachhändler, die einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Umsatzes mit dem Verkauf von jungen Hunden und Katzen erwirtschaften. Diesen Umsatz könnten auch deutsche Zoofachhändler gut gebrauchen.
Doch Amerika ist nicht Deutschland. Hierzulande würden Welpen im Zoofachhandel, eingeschlossen in Zwingern oder Glasbehausungen, bei Tierschützern, aber auch bei vielen Verbrauchern einen Sturm der Entrüstung hervorrufen. Und nicht ganz zu Unrecht: Es ist schon ein sehr klägliches Bild, wenn man in manchen amerikanischen Zoofachmärkten junge Welpen völlig orientierungslos und laut winselnd die engen Maße ihrer Unterbringung ablaufen sieht. Das hat mit verantwortungsvoller Tierhaltung nur wenig zu tun.
Um nicht missverstanden zu werden: Hunde- und Katzenhaltung im Zoofachhandel ist nicht gänzlich unmöglich. Es gibt in Amerika, aber auch in Europa schon jetzt einige wenige Märkte, in denen Welpen in großzügig bemessenen Anlagen untergebracht sind und mehrmals am Tag in einem separaten Spielraum nach Herzenslust herumtollen können. Die Investitionen, vor allem an Personal, die dafür aufgewendet werden müssen, stehen aber in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen. Das darf in der Debatte um Hunde- und Katzenverkauf nicht außer Acht gelassen werden.
In Österreich war der Welpenverkauf im Zoofachhandel bis vor kurzem ein lukratives Geschäft. Die Art und Weise, wie einige Geschäfte ihre Tiere gehalten haben, war jedoch nicht selten schockierend. Insofern war es konsequent, dass der Gesetzgeber zum Jahresanfang den Verkauf von Hunden und Katzen im österreichischen Zoofachhandel verboten hat. So könnte es in Deutschland auch kommen.
Seit einigen Jahren genießt die Heimtierbranche in Deutschland einen guten Ruf. Branchenverbände und Tierschutzorganisationen arbeiten in vielen Sachbereichen Hand in Hand. Auch die Medien sind gegenüber der Heimtierhaltung recht positiv eingestellt. Sollten jetzt einige Zoofachhändler meinen, diesen Erfolg aufs Spiel setzen zu wollen, indem sie in ihren Geschäften Welpen verkaufen, könnte das schlimme Auswirkungen auf das Image der Branche haben. Das wäre ein leichtsinniges Spiel mit…
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