Vom „schlafenden Riesen“, wie die Raiffeisen-Genossenschaften gerne bezeichnet werden, ist in Münster und Hannover keine Spur. „Die Zusammenführung der beiden Zentralgenossenschaften hat gut funktioniert“, resümiert Gernot Riemer. Handlungsbedarf bestehe lediglich noch bei der EDV. Intern sollen die beiden derzeit noch parallel laufenden Systeme vereinheitlicht werden. Bis es in den Märkten ein einheitliches Warenwirtschaftssystem geben wird, dürfte noch mindestens bis Mitte 2006 dauern, schätzt Gernot Riemer. Nach der Fusion der RCG Nordwest und der RHG Nord zur Agravis Raiffeisen AG ist der Bereich Einzelhandel seit November 2004 in Münster konzentriert (wir berichteten ausführlich). Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern, die von Hannover nach Münster verlegt wurden, klappt reibungslos, betont Gernot Riemer. Von Münster aus versorgt die Agravis Raiffeisen AG als Großhandelsbetrieb über 540 Raiffeisen-Märkte mit Waren für ihr Haus-, Heimtier- und Gartensortiment. Im Heimtiersegment befindet sich auf Lager das komplette Futtermittelprogramm bis auf das Masterfoods-Sortiment, das über Strecke ausgeliefert wird. Mit Zubehörprodukten werden die Raiffeisen-Märkte direkt von den Lieferanten versorgt. Damit die Warenversorgung künftig noch effizienter funktioniert, soll bis Ende des kommenden Jahres anstelle der drei Lager in Münster, Hannover und Oldenburg ein 14.000 m² großes Zentrallager in Münster errichtet werden. Ziel ist es, schon im kommenden Jahr auch Fremdbetriebe, die nicht dem Raiffeisen-Verbund angehören, mit Waren zu versorgen, die Eigenmarken ausgenommen.
Die Raiffeisen-Märkte, im Bild der Markt in Schöttmar, sind im Kommen. Die Agravis Raiffeisen AG hat einiges in der Pipeline.
Die Tochterfirma Terres entwickelt für die drei „Standbeine“ Haus, Heimtier und Garten maßgeschneiderte Sortimentskonzepte und Werbemaßnahmen, um die meist unter 2.000 m² liegenden Raiffeisen-Märkte für den Wettbewerb fit zu machen. Unterteilt nach Umsatzanteilen entfallen auf den Bereich Garten 33 Prozent, auf Heimtier 30 Prozent, auf Haus/Heimwerken 27 Prozent und auf Reitsport ca. 5 bis 6 Prozent. Der Sortimentsmix versetzt die Raiffeisen-Märkte in die Lage, sich auch an wettbewerbsintensiven Standorten behaupten zu können. Auf der Grundlage eines starken Eigenmarken-Programms, das in den zurückliegenden Jahren ständig ausgeweitet wurde und mittlerweile alle Sortiments- und Preisbereiche abdeckt, positionieren sich die Raiffeisen-Märkte als starke Nahversorger mit…