Die strahlende Einkaufswelt täuscht: Bei KarstadtQuelle sieht es zappenduster aus.
Von dem Glanz früherer Zeiten ist nicht mehr viel übrig geblieben. Einmal deswegen, weil das Interesse der Konzernspitze am Sortimentsbereich Heimtier in den beiden letzten Jahrzehnten immer mehr zurückgegangen ist. In vielen Häusern sind Lebendtiere komplett aus dem Programm genommen worden. Die bisherigen Zoofachabteilungen wurden auf wenige Regalmeter mit den wichtigsten Tiernahrungs- und Zubehörprodukten zusammengestutzt. Auch die einstige Markenvielfalt wurde drastisch zurückgefahren.
Zu Beginn des neuen Jahrhunderts gab es noch einmal die Andeutung einer Wende: Die Zoofachabteilung am Berliner Standort Hermannplatz wurde für viel Geld neu umgestaltet und deutlich vergrößert. Mit großen und schön gestalteten Tierverkaufsanlagen stieg sie bei Karstadt zum Vorzeigeobjekt auf, dessen Konzept auch in anderen Filialen umgesetzt werden sollte. Daraus wurde nichts, weil die Karstadt-Zentrale in Essen plötzlich wieder andere Pläne hatte.
Der seit Jahren verfolgte Zick-Zack-Kurs des Unternehmens, das unentschiedene Schwanken zwischen Fachgeschäft und Niedrig-/Mittelpreisanbieter, ist eine Ursache für die Karstadt-Krise. Eine andere ist die anhaltende Konsumflaute, die einen schwerfälligen Konzern wie KarstadtQuelle schärfer trifft als flotte Fachgeschäftsketten wie Hennes & Mauritz oder S’Oliver.
Die Vorzeige-Zoofachabteilung in Berlin am Hermannsplatz wurde nun an Zoo-Günther verkauft.
77 der insgesamt 181 Warenhäuser sollen verkauft werden. Von den Schließungsplänen bei Karstadt-Quelle ist auch ein Warenhaus mit Zoofachabteilung betroffen. In Berlin, wo sich das Unternehmen nach Zeitungsberichten von sechs Filialen trennen will, soll das Warenhaus in der Berliner Straße geschlossen werden. Die vier anderen Berliner Karstadt-Filialen, die Zoofachabteilungen führen, sollen nach derzeitigem Stand erhalten bleiben. Auch die übrigen vier Warenhäuser mit Zooabteilungen in anderen Städten will der Einzelhandelskonzern offenbar weiterführen.
Marktkenner gehen allerdings…