Trumpfkarte im Wettbewerb
Viele Zoofachhändler, die diesen Beruf in erster Linie aus Liebe zum Tier ergriffen haben, können sich ihr Geschäft ohne Zwergkaninchen, Wellensittiche, Neons und andere Heimtiere überhaupt nicht vorstellen. Die regelmäßige Pflege der Tiere bereitet ihnen Vergnügen und Erfüllung zugleich. Um Kunden umfassend über die Verhaltensweisen und Besonderheiten von Heimtieren zu beraten, nehmen eingefleischte Zoofachhändler sogar manche Überstunde in Kauf.
Andere Kollegen sehen ihren Beruf weniger emotional. Sie setzen ein großes Tierangebot eher als Trumpfkarte ein, um sich qualitativ von Lebensmittel-, Abhol- und Baumärkten abzuheben. Für sie sind, salopp gesagt, Tiere vor allem Mittel zum Zweck, um möglichst viel Zubehör und Futter verkaufen zu können. Sie müssen deshalb nicht die schlechteren Zoofachhändler sein. Ganz im Gegenteil: Da sie in der Lage sind, Wünschenswertes und betriebswirtschaftlich Sinnvolles unter einen Nenner zu bringen, arbeiten sie meist sehr erfolgreich. Folgerichtig orientieren sie sich bei der Zusammenstellung des Tiersortiments strikt am vorherrschenden Kundengeschmack.
Jahrelang herrschte im Zoofachhandel die Meinung vor, dass Fachgeschäfte ohne Tiere nicht lebensfähig sind. Der Grund, warum sich viele in der Branche lange Zeit dagegen gewehrt haben, Fressnapf als Fachhandel anzusehen, lag vor allem an dem weitgehenden Verzicht der Franchisegruppe auf ein Tiersortiment. Doch die Zeiten haben sich geändert, der Begriff Fachhandel hat einige Neudefinitionen hinter sich, und Fressnapf, einst als Aldi der Heimtierbranche bezeichnet, führt mittlerweile in vielen seiner Märkte gut geführte Lebendtierabteilungen.
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