pet plus

Kommtar: LEH mit dem Rücken zur Wand

pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
2002, Nr. 7-8, S. 3 Kommentar
 
  LEH mit dem Rücken zur Wand
Die Lebensmittelzeitung schlägt lautstark Alarm. "LEH gerät immer mehr unterDruck", betitelte das führende Branchenblatt des Lebensmittelhandels seine Mitte Juni erschienene Aufmacherstory zum Fachthema Tiernahrung. Was die Verfasserin des Artikels zu dieser eher düsteren Einschätzung veranlasst hat, ist die Tatsache, dass erfolgreiche Fachmarktketten wie Fressnapf, aber auch Baumärkte ihren Anteil am Markt für Heimtiernahrung Schritt für Schritt ausbauen können. Nicht nur sie: Das schnelle Expansionstempo der Futterhaus-Gruppe, der Kooperationen Sagaflor/Sagazoo und Egesa-Zookauf/Zooma sowie der Raiffeisen-Genossenschaften dürfte ebenfalls dazu beitragen, dass der Fachhandelsanteil am Tiernahrungsmarkt wächst und sich ganz allmählich der 30-Prozent-Grenze nähert.
Wird dieser Trend anhalten? Masterfoods-Verkaufsleiter Michael Müller ist skeptisch. Der Fachhandel wird dem LEH auch in Zukunft nicht den Rang ablaufen, meinte er dazu vergangenen Monat im pet-Interview. Das ist sicher richtig: Der Verbraucher schätzt es, wenn er alles unter einem Dach einkaufen kann. In dieser Beziehung ist der LEH unschlagbar. Andererseits darf nicht vergessen werden, dass viele Zoofachmärkte gerade aus diesem Grund in unmittelbare Nähe eines Lebensmittelmarktes platziert wurden. Da haben es die Reals, Wal-Marts und Marktkaufs unseres Landes nicht immer einfach, mit den flotten Angeboten des Fachhandels mithalten zu können. Zumal es dem LEH bisher noch nicht gelungen ist, im wachstumsträchtigen Premium-Segment ein ansprechendes Sortiment zu bieten. Die wenig überzeugenden Versuche der Metro, mit Real's Tierwelt ein erfolgversprechendes Fachmarktkonzept auf die Beine zu stellen, sind bisher jedenfalls das Geschrei nicht Wert, das es darum gegeben hat.
Dennoch: Der Zoofachhandel muss noch professioneller werden, um gegenüber dem LEH seine Stärken noch besser zur Geltung bringen zu können. Das zeigt schon ein oberflächlicher Rundgang durch verschiedene Fachmärkte. Von den schönen Konzepten, die in den Zentralen der Franchiseunternehmen und Kooperationen unter großem Aufwand entwickelt werden, ist nämlich in den Märkten der Partnerbetriebe zumeist nur sehr wenig zu sehen. Die Zentralen der Fachmarktgruppen täten gut daran, wenn sie die Betreuung ihrer Mitglieder künftig deutlich intensivieren.
Ihr
Ralf Majer-Abele
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch