2001, Nr. 12, S. 46 Industrie Expedition Schnorchelnd zum größten Kindergarten der Welt JBL hat anlässlich des 40-jährigen Firmenbestehens zehn Personen zu einer Expedition in die Mangrovensümpfe Sulawesis eingeladen. Die Begeisterung der Expeditionsteilnehmer war so groß, dass an eine Wiederholung gedacht wird Auf Kosten von JBL durfte die Gruppe zehn Tage lang das firmeneigene Forschungsteam im Dschungel Nordsulawesis, den umliegenden Mangrovensümpfen und den vorgelagerten Korallenriffen um Manado begleiten, um aquaristische Forschung einmal live zu erleben. Tausende von Aquarianern und Händlern hatten die Bewerbungsfragen bei JBL angefordert, aber nur wenige hatten alle der 15 Fragen richtig beantwortet. Die Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich und Italien trafen sich in der JBL-Zentrale in Neuhofen, von wo aus sie zur gemeinsamen Reise starteten. Riesige Mangrovenwälder im Bunaken-Meeresnationalpark und vor den Bangka-Inseln waren einige der interessantesten Biotope, die untersucht wurden. Größtenteils handelt es sich um reine Salzwasser-Mangrovengebiete, die einen breiten Saum zwischen dem vulkanischen Festland und dem Meer bilden. Bei Flut hatten die Expeditionsteilnehmer schnorchelnd Zugang zum größten Kindergarten der Welt: Millionen von Jungfischen suchen Schutz zwischen den Wurzeln der Mangroven, wo sie vor ihren oft räuberischen Artgenossen und Fressfeinden wesentlich sicherer sind als im Korallenriff. Aber selbst hierher wagen sich einige Raubfische. Eine Muräne wurde vollkommen schutzlos auf einer freien Sandfläche vor den Mangroven angetroffen. Selbst an Riffe perfekt angepasste Räuber, wie Rotfeuerfische, wagten sich in die ungewohnten Bereiche der Mangroven vor, wo sie sich in ausgehöhlten Baumstämmen verbargen. So faszinierend ist das Mangrovenbiotop. Die flachen Bereiche der Mangrovensümpfe fallen bei Ebbe trocken und entfalten erst dann ihr eigentliches Leben: Tausende Winkerkrabben verschiedener Arten kommen dann aus ihren Wohnröhren und gehen auf Nahrungs- oder Partnersuche. Die Auswertung der Wasseranalysen brachte Erstaunliches zu Tage: In über 40°C warmem Wasser, praktisch ohne gelösten Sauerstoff und in unwirtlichen pH-Werten von über 8,5, spielte sich ein Großteil des Lebens ab. Auch Schlammspringer hatten mit diesem veränderlichen Lebensraum keine Probleme. Gürtelkardinalbarsche (Sphaeramia orbicularis) suchen Schutz zwischen den Mangrovenwurzeln. Bei der Beobachtung dieser überaus…