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2000, Nr. 4, S. 34 Interview    Aquaristik in der öffentlichen Kritik "Einseitige Vorurteile werden wieder gefördert" Nach der ARD-Sendung "Globus" hat nun auch das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" scharfe Kritik an der Aquaristik geübt. Die pet-Redaktion sprach darüber mit Dr. Markus Biffar, dem Tierarzt des größten deutschen Aquaristik-Großhändlers Aquarium Glaser       "Es mangelt an der Darstellung des Hobbys Aquaristik in der Öffentlichkeit", Tierarzt Dr. Markus Biffar.    pet: In einem Bericht im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ist dem Zoofachhandel vor kurzem vorgeworfen worden, dass die zum Verkauf angebotenen Zierfische in vielen Fällen mit Antibiotika gerade so lange am Leben erhalten werden, bis sie verkauft sind. Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?    Dr. Markus Biffar: Bei der Bewertung solcher Vorwürfe ist immer zu prüfen, woher sie kommen. Ich denke, bei allem, was die Behandlung von Zierfischen betrifft, wäre die Tierärzteschaft, der ich ja schließlich auch angehöre, gut beraten, etwas mehr selbstkritische Distanz zu üben, denn über Jahrzehnte waren die Zierfischhalter mangels tierärztlichen Interesses auf eigene Behandlungsversuche, die daraus gewonnenen Erfahrungen und den Austausch mit Aquarianerkollegen angewiesen. Hierbei haben sich neben einem fundierten Erfahrungsschatz sehr viele sinnvolle und höchst nützliche Therapieformen und Möglichkeiten der Haltungsoptimierung, zwangsläufig auch weniger gute Vorgehensweisen entwickelt. Zu diesen negativen Vorgehensweisen zähle ich selbstverständlich auch den nicht sachgemäßen Gebrauch von keimhemmenden oder keimtötenden Substanzen wie Antibiotika.    Wenn nun einige, wenige tierärztliche Kollegen aber so tun, als ob dies der Normalfall und an der Tagesordnung wäre, ist das schlichtweg falsch und äußerst bedauerlich. Denn gerade jetzt, wo einige sehr profilierte Kolleginnen und Kollegen beginnen, sich in diesem tierärztlichen "Randgebiet" zu etablieren, kommt endlich der längst überfällige fachliche Austausch zwischen den einschlägig interessierten Tierärzten und den Profis in der Zierfischhaltung, also den Züchtern, Importeuren und Zoofachhändlern in Bewegung. Der Nutzen dieser Entwicklung kommt nicht nur den beteiligten Personengruppen, sondern vor allem den Fischen zugute. Da sind Beiträge und Stellungnahmen wie der zuletzt im "Spiegel" erschienene durch ihre wenig gründliche Recherche unter Hinzuziehung unzureichend informierter "Fachleute" und weitgehend basierend…
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