UMFRAGE
1998 Ende des Konjunkturtiefs?
Michael Hoch, Zoo-Busch, Freiburg:
In der Tat war 1997 ein sehr schlechtes Jahr. Im Vergleich zu den Jahren
davor - wir haben unser Geschäft jetzt seit ca. acht Jahren - konnten
wir stets mit leichten Umsatzzuwächsen rechnen. Das vergangene Jahr
dagegen war zum ersten Mal rückläufig. Ursachenforschung zu betreiben
ist schwierig, die Gründe sind vielfältig: das Kaufverhalten hat
sich geändert, und die Leute sparen eben auch an ihrem Hobby. Außerdem
hat sich die Wettbewerbssituation durch Groß- und Baumärkte deutlich
verschärft. Der Start 1998 (Januar und Februar) war zwar ganz ordentlich,
fast so wie in "alten" Zeiten, doch momentan haben wir den Eindruck,
daß dies wieder etwas nachläßt.
Ob 1998 wirklich das Ende des Konjunkturtiefs bedeutet oder eine Wende
im Kaufverhalten bringt, wagen wir zu bezweifeln. Wir hoffen zwar darauf,
aber in Euphorie ausbrechen können wir noch nicht. Vielleicht ist auch
einfach die Zeit der großen Umsatzgewinne vorbei?
Karl Doll, Zoo-Doll, Kaiserslautern:
Nein, auf gar keinen Fall. Wir hatten, vermutlich durch das Weihnachtsgeschäft,
einen überdurchschnittlich guten Dezember. Deshalb dachten wir, daß
der Januar sich dann etwas abschwächt. Überraschender- weise war
dies nicht der Fall, sondern das Gegenteil ist eingetreten: auch der Januar
lief toll. Daraufhin spekulierten wir, daß jetzt wohl ein Umdenken
eingesetzt habe und die Leute wieder etwas konsumfreudiger würden.
Der Februar hat diese Erwartung wieder zunichte gemacht. Da dieser Monat
naturgemäß meistens schwächer ausfällt, waren wir folglich
nicht ganz so arg enttäuscht, doch der März hat unsere Erwartungen
völlig zerstört. Auch andere Einzelhandelsbetriebe verspüren
diese Kaufunlust, diese vorsichtige Zurückhaltung. Die Politiker und
die Medien schaffen es leider nicht, eine positive Stimmung zu schaffen,
um die Leute zu motivieren und ihnen Sicherheit zu geben. Vielleicht kommt
ein Konjunkturaufschwung nach den Wahlen - er wäre dringend nötig.
Sven Ove, Zoofachgeschäft Ove, Flensburg:
Die ersten drei Monate des laufenden Jahres sind sehr gut gelaufen, und
wir sind der festen Überzeugung, daß es noch besser wird. Dies
hängt unserer Meinung nach jedoch weniger von den allgemeinen wirtschaftlichen
Bedingungen ab, als vielmehr von dem, was man als Unternehmer tut. Ein Beispiel:
der Bereich Terraristik stagnierte in letzter Zeit ein wenig. Daraufhin
haben wir gepowert, d. h. richtig in Werbung investiert. Wir haben auch
überregional…