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1996, Nr. 11, S. 58
REPORT
4. ZZF-Symposium
Unterschwellige Einigung?
Im Grunde war man sich doch einig - es geht um das Wohl der Fische.
Nur wie man dieses Wohlergehen an Hand von Wasserparametern abgrenzt, darüber
schlugen die Wogen in Bad Wildungen hoch
Dr. Schreckenbach, Prof. Geissler, Dr. Staeck und ZZF-Geschäftsführer
Rolf-Dieter Gmeiner (von links) diskutierten mit....
Das Adaptionsvermögen der Fische an unterschiedliche Wasserqualitäten
und -bedingungen, das wollte keiner der Referenten beim 4. ZZF-Symposium
in Bad Wildungen diesen wechselwarmen Tieren absprechen. Doch wie oft und
wie stark man diese Fähigkeit beanspruchen dürfe und ob diese
Eigenschaft mit Eckdaten zu bestimmen sei, darüber entbrannte eine
leidenschaftliche Diskussion, an der sich sehr viele der ca. 150 Teilnehmer
des Fachsymposiums rege beteiligten. Ein optimales Milieu, in dem bestimmte
Fischarten leben, gäbe es sicherlich, doch komme dieser Optimalzustand
nicht einmal in der Natur ständig vor, sondern unterliege täglichen
bzw. periodischen Schwankungen, war eine zentrale Aussage. "Ich will
eine sachliche Diskussion und keine Ideologie", betonte Dr. Wolfgang
Staeck, weshalb er die Adaptionsmechanismen unter evolutionären Aspekten
aufzeigte. Er selbst sieht sich als "Notbremse", bevor bestimmte
Publikationen Unsinniges veröffentlichen bzw. der Gesetzgeber die Aquaristik
zu stark einschränke, indem er zum Beispiel das Halten bestimmter Fische
verbiete. Auch Prof. Rolf Geissler versuchte an Hand seiner Untersuchungen
mit den tropischen Aquarienfischen Amazoniens zu überzeugen, daß
in der Natur nicht immer alles so ideal sei, wie es idealisiert dargestellt
werde: Mit der Regenzeit ändern sich der Wasserstand und die -qualität
des Rio Negro drastisch. Allein der Tagesverlauf bringe schon Schwankungen
mit sich, erläuterte Prof. Dr. Kurt Schreckenbach, der vor allem Nutzfische
untersucht und dabei festgestellt hat, daß nicht nur Wasserparameter
den Fisch beeinträchtigen können, sondern andere eher "nebensächliche"
Streßfaktoren. Ganz wichtig bei Fischen sei auch immer die energetische
Konstitution. So könne ein vollwertig ernährter Fisch mit negativen
Einflüssen natürlich ganz anders umgehen als ein ausgezehrter.
Bei Nutzfischen könne man inzwischen einige Grenzwerte in Tabellenform
aufstellen, bei Zierfischen sei dies wegen der Vielfalt jedoch sehr schwierig.
Außerdem müsse man darauf achten, daß ein Abweichen von
den Werten nicht gleich als ein Haltungsfehler anzusehen sei.
... Dr. Steinhagen, Dr. Etzel, Jochen…
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