ZZF- und WZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet rechnet damit, dass es nach dem Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung nicht mehr zu einer Novellierung des neuen Tierschutzgesetzes in diesem Jahr kommen wird. „Dieses Thema nimmt derzeit keine Priorität bei den Bundestagsfraktionen ein, so dass nicht damit zu rechnen ist, dass der Gesetzentwurf in dieser Legislaturperiode noch zur Abstimmung vorlegt wird“, sagte er auf dem Fachforum Heimtier Digital.
Bonnet bedauert dies, weil der zuletzt diskutierte Gesetzentwurf bei den Problembereichen Online-Tierverkauf und Qualzuchten nach Auffassung des ZZF einiges an Verbesserungen gebracht habe. Unverständnis zeigt der ZZF-Geschäftsführer über einige Nicht-Regierungsorganisationen, die unmittelbar, bevor der Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes im Bundestag diskutiert wurde, mit neuen Forderungen an die Öffentlichkeit gegangen seien. „Da wurde über das Ziel hinausgeschossen“, so Bonnet.
In diesem Zusammenhang wiederholte der ZZF-Geschäftsführer im Gespräch mit Moderator und Takefive-Media-Geschäftsführer Stephan Schlüter die ablehnende Haltung seines Verbandes zu der Einführung einer Positivliste in der Heimtierhaltung. Er verwies auf die rechtlichen Probleme, die eine solche Liste mit sich bringen würde. Im wallonischen Teil Belgiens, so Bonnet, sei die dortige Positivliste nach Klagen wieder zurückgenommen worden.