Gefahrtiergesetz in NRW

BNA und Tierarztverbände nehmen gemeinsam Stellung

Das Land NRW plant ein Gefahrtiergesetz, das die Exotenhaltung verbieten soll. Foto: Jeannette Rudloff, Fotolia
Das Land NRW plant ein Gefahrtiergesetz, das die Exotenhaltung verbieten soll. Foto: Jeannette Rudloff, Fotolia
06.11.2015

Zum "Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Tieren wildlebender Arten" plant das Land Nordrhein-Westfalen den Erlass eines sogenanntes Gefahrtiergesetzes. Zum aktuellen Stand des Gesetzes haben der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA), die  Bundestierärztekammer, der Bundesverband beamteter Tierärzte sowie der Bundesverband praktizierender Tierärzte, die Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz und die Auffangstation für Reptilien München erstmals gemeinsam kritisch Stellung bezogen. In der Stellungnahme weisen die Organisationen darauf hin, dass ein Schutz der Bevölkerung vor sogenannten "Gefahrtieren" im geplanten Umfang kaum notwendig oder zu rechtfertigen sei. Dies ließe sich durch vorliegende Zahlen und bekannt gewordene Vorfälle belegen.
Die Beteiligten weisen zudem auch kritisch auf den hohen Aufwand an nötigen Fort- und Weiterbildungen für alle in das neue Gesetz involvierten Beamten hin. Diese Weiterbildungen seien beim Erlass des Gesetzes jedoch zwingend notwendig. Darüber hinaus müsse viel Geld in neue Einrichtungen investiert werden, welche die, laut dem Gesetz dann verbotenen Tiere, aus Privathand aufnehmen müssten. Weiterhin weisen die Organisationen darauf hin, "dass ein Abgleiten bisher legalerTierhaltung, die somit bislang theoretisch einer behördlichen Kontrolle ebenso zugänglich gewesen wäre wie einer Erteilung und Durchsetzung von Auflagen, in den Untergrund zu befürchten steht." Hierdurch würden Tiere einer notwendigentierärztlichen Behandlung entzogen und jedwede Transparenz ginge unwiderruflich verloren. BNA-Geschäftsführer Lorenz Haut fordert die Politik in einem abschließenden Statement auf, "sinnvolle Regelungen für die Haltung potentiell gefährlicher Tierarten zu finden und von ihrer restriktiven Verbotshaltung abzusehen. Das Mottosollte lauten: 'Lenken statt Verbieten!'".
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