Neue Online-Studie

Fressnapf und Zooplus liegen vorne

Der Online-Handel wird auch bei Heimtierprodukten immer populärer.
Der Online-Handel wird auch bei Heimtierprodukten immer populärer.
03.12.2014

Haustierbesitzer, die Produkte für ihre Tiere online kaufen, greifen besonders häufig auf wenige Stamm-Shops. Fressnapf und Zooplus sind mit großem Vorsprung die beliebtesten Adressen. Dies sind Ergebnisse der Studie "Black-Box Online-Shopping - Tiernahrung" des Marktforschungsunternehmens Konzept & Markt, für die Antworten von mehr als 1.000 Online-Käufern von Tiernahrung repräsentativ befragt wurden.
Ein Fünftel der deutschen Online-Shopper hat in den vergangenen zwölf Monaten Tiernahrung und -zubehör im Internet gekauft. Bei den Frauen war es sogar jede Vierte.
Vor allem Katzenhalter kaufen online
Die häufigsten Haustiere der Online-Shopper sind Katzen: 56 Prozent teilen ihre Wohnung mit einem Stubentiger, 47 Prozent der Deutschen, die im Internet Tiernahrung bestellen, haben einen Hund. 15 Prozent halten Fische, 11 Prozent Vögel.
Besonders spendabel sind die Hundebesitzer. Ihre jährlichen Ausgaben für Tiernahrung liegen im Schnitt bei insgesamt 438 €. Damit investieren sie mehr als 50 Prozent mehr in Tierfutter als die Katzenliebhaber. Diese geben durchschnittlich 280 € im Jahr aus.
Die Haustierbesitzer sehen die Vorteile beim Online-Shopping von Tiernahrung weniger beim günstigen Preis (49 Prozent) als Internetkäufer insgesamt (56 Prozent). Männliche Haustierbesitzer sehen preisliche Vorteile allerdings eher als Frauen (54 Prozent versus 47 Prozent).
Die Online-Shops
Die Online-Shops von Fressnapf und Zooplus dominieren die Internetwelt der deutschen Tierbesitzer. 44 Prozent aller online-affinen Tiernahrungsshopper haben in den vergangenen zwölf Monaten bei Fressnapf eingekauft. Bei Zooplus waren es 43 Prozent.
Hinter diesen Spezialanbietern folgen die Vollsortimentler Amazon und Ebay mit 27 beziehungsweise 15 Prozent. Damit spielen die globalen Konzerne in der Tiernahrungsbranche eine deutlich geringere Rolle als zum Beispiel bei Mode oder Heimwerkerbedarf.
Auch in der Bewertung ihrer Kunden liegen Zooplus und Fressnapf ganz vorn. Nur der Online-Shop von Bitiba kann seine Kunden noch mehr begeistern. Über dem Durchschnitt liegen auch Zoo&Co24, Schecker, Vet-Concept und Real.
Für die Bewertung als idealer Internet-Shop wurden die Händler anhand von insgesamt 27 Anforderungskriterien von ihren Kunden bewertet und diese Angaben nach der Wichtigkeit des Kriteriums gewichtet. Denn vor allem müssen die Händler die drei wichtigsten Aspekte berücksichtigen: Es muss die richtige Ware geliefert werden, diese Lieferung muss schnell und pünktlich erfolgen, und die Versandkosten müssen angemessen berechnet sein.
Treue Webkunden
Kaum ein Webkunde ist so treu wie Tierbesitzer. Während der durchschnittliche Internetkäufer je Warengruppe in sechs Online-Shops einkauft, sind es bei den Haustierbesitzern nur 3,5. Jeder dritte Tierliebhaber bestellt bisher sogar nur bei einer einzigen Internetadresse Tiernahrung.
Für die Suche nach Tiernahrung im Internet nutzen sie deutlich seltener Google, Amazon und Ebay als andere Online-Shopper. Google verwenden 26 Prozent der Tierfutterkäufer, Amazon nur 10 Prozent, Ebay 7 Prozent. Die Kunden von Tiernahrungs-Online-Shops geben daher auch häufiger direkt den Namen des favorisierten als Suchwort ein (20 Prozent). Häufiger starten die Kunden aber mit einem Branchenstichwort wie "Alles für mein Tier" oder Kombinationen mit "Tiernahrung" (26 Prozent) oder einem Begriff für eine Produktgruppe (24 Prozent, z.B. "Hundefutter"). Weitere 19 Prozent geben eine konkrete Artikelbezeichnung ein.
DHL deutlich vor Hermes
Für den Versand der Tiernahrung nach Hause präferieren die Heimtierfans überraschend deutlich DHL. 85 Prozent der online-affinen Tiernahrungsshopper wählen den Dienst der Deutschen Post sehr deutlich vor Hermes mit 25 Prozent. Abgeschlagen folgen DPD (15 Prozent), UPS (6 Prozent) und GLS (5 Prozent).
Populärer stationärer Handel
Sechs von zehn befragten Online-Käufern von Tiernahrung bevorzugen den stationären Handel gegenüber Online-Shops. 28 Prozent favorisieren stationäre Fachmärkte wie Fressnapf oder Kölle Zoo. 9 Prozent geben an, am liebsten beim Discounter zu kaufen, 8 Prozent im Supermarkt und 7 Prozent im Drogeriemarkt. Insgesamt nutzen 70 Prozent derjenigen, die im Internet Tierbedarf gekauft haben, parallel auch stationäre Läden. Dabei tätigen sie 56 Prozent der jährlichen Tierfutter-Einkäufe in örtlichen Filialen. In den übrigen Branchen halten sich Stationär- und Online-Handel mehr die Waage. Auch was die Höhe der Ausgaben betrifft, hat der Markt vor Ort noch die Nase vorn: Der durchschnittliche Onlineshopper von Tiernahrung gibt
"Wenn der hungrige Hund zuhause sitzt, haben die Geschäfte vor Ort den Vorteil, dass die Ware direkt mitgenommen werden kann. Für Tiernahrungs-Shops im Internet ist es daher wichtig, schnelle Lieferungen anzubieten. Auch besondere Services wie Verbrauchsrechner, Daueraufträge für Bestellungen oder Funktionen zur Ernährungsberatung des Tiers können das Online-Angebot aufwerten", sagt E-Commerce-Experte Fuchs.
68 Prozent geben die Möglichkeit, Ware direkt mitnehmen zu können, als Pluspunkt des Stationärhandels gegenüber dem Internet an. 45 Prozent der Tiernahrungskäufer sehen einen deutlichen Vorteil darin, Versandkosten einzusparen -- im Vergleich zu 33 Prozent bei Online-Shoppern insgesamt. "Tiernahrung wird häufiger bestellt und in größeren Mengen - da machen die Versandkosten deutlich mehr aus als bei einem T-Shirt oder einem Kopfhörer", so Fuchs.
Interesse an Click & Collect noch gering
60 Prozent der Online-Käufer von Tiernahrung würden zwar gern Versandkosten einsparen -- doch weniger als ein Drittel würde im Internet bestellte Ware gern in einer Filiale vor Ort abholen. Diese "Click & Collect" genannte Lösung ist bisher auch noch weitgehend unbekannt: Nur 11 Prozent kennen das Prinzip unter dem Begriff "Click & Collect".
Nach Erklärung gab ein Drittel an, von dieser Möglichkeit schon gehört zu haben. Als Anbieter für Click & Collect wird am ehesten Fressnapf erwartet. "Bisher sehen die Kunden keine Vorteile darin, die Ware überhaupt vorher online zu bestellen, dann kaufen sie einfach direkt im stationären Handel ein. Wenn sich die Angebote im Online-Shop und in der Filiale jedoch stärker differenzieren würden - zum Beispiel auch durch besondere Angebote - könnten die Händler wahrscheinlich mehr Kunden von Click & Collect überzeugen", sagt Fuchs. Die Filialisten könnten dann auch Lagerbestände für Futter reduzieren und sich zu Flagstores entwickeln.
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Das neue Abo: Print – Digital – Online
Jetzt gratis testen
Fachzeitschrift für den Zoofachhandel und die gesamte Heimtier-Branche
Lesen Sie auch