Über 16.400 Fischbegeisterte pilgerten zur 31. Auflage der Aqua-Fisch an den Bodensee. Trotz schönstem Ausflugswetter am zweiten Märzwochenende kamen so nur 200 Besucher weniger als im Vorjahr nach Friedrichshafen auf das Messegelände. Der Austausch mit Gleichgesinnten, Experten sowie Social-Media-Stars stand neben dem vielfältigen Shopping-Angebot im Mittelpunkt des Messe-Besuchs, ob Angler, Fliegenfischer oder Aquarianer.
In zwei Hallen und dem Foyer Ost präsentierten 120 ausstellende Unternehmen und Vereine an drei Tagen ihre Angebote und Trends, in der Aquaristikhalle waren es rund 35 Anbieter und 10 Vereine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Markenzeichen der Aqua-Fisch ist das Vortragsprogramm mit in der Szene bekannten Experten wie Tobias.
Die Stimmung bei den Ausstellern war generell gut. „Wir waren positiv überrascht, wie die Besucher schon in Schlangen vor 10 Uhr am Eingang stehen“, gab etwa Stefanie Le Héno zu, zuständig für Marketingkommunikation Messen & PR bei Eheim. Der Aquaristikhersteller aus Diezisau hatte wieder einen 50 m2 großen Stand mit dem Fachgeschäft Aquaristik-Partner aus Lampertheim aufgebaut und war mit sechs Mitarbeitern vor Ort.

Am besten laufe der neue Classic-Vario-Filter 250+ mit kabelloser Steuerung – „die Aquaristik der Zukunft“, schwärmte Le Héno über das smarte Eheim-Digitalgerät. Leitwertmessgeräte und ein Filtersubstrat mit Turmalin, das mehr Sauerstoff binde, seien sonst sehr gefragt. „Die Gespräche mit den begeisterten Aquarianern sind hier tiefgehender als bei anderen Messen.“
Bei Dennerle verkaufte der neue Managing Director Julian Kernst mit seinem Team Aquarien, Technik wie Filter, Beleuchtung oder CO2-Anlagen und weiteres Aquascaping-Zubehör. „Das Hobby lebt weiter, egal wie schlecht die politische oder ökonomische Lage ist“, bemerkte Kernst. Zentrales Anliegen seines Unternehmens bleibe die Entwicklung und Produktion hochwertiger Lösungen für Aquaristikliebhaber.
Mehr Süß- als Meerwasser
Michael Degen, Geschäftsführer von Tropical Deutschland, am Stand zusammen mit Fischfutterprofi, war sehr zufrieden mit der Besuchermenge: „Wir kommen wieder auf das alte Niveau vor Corona zurück“, befand er. Freitag sei anscheinend der Diskustag. 90 Prozent seiner Futtersorten für diese Fische, Flocken und Granulate, seien am ersten Tag weggegangen, Samstag und Sonntag dagegen nur noch etwa zehn Prozent und stattdessen die anderen Sorten. „Und man merkt, dass die Aquarianer wieder mehr Großaquarien nachfragen statt 60er-Sets“, war Degen aufgefalen. Bei der von Tropical übernommenen Marke „Daytime“ seien alle großen LED-Lampen weg.
Das bestätigte auch Sebastian Speißer, Inhaber von Zoo & Co. Göppingen und Kirchheim-Teck, der einen großen Stand mit den Marken JBL, Daytime, Juwel, Aqua United, Tetra, Amtra und Oase hatte: „Große Aquarien, Licht und Filter werden am meisten gekauft.“ Er wolle, dass so viele Firmen und Produkte wie möglich präsentiert gezeigt werden, „denn ich bin selber Aquarianer und will die Messe mit am Leben erhalten.“ Die Firmen stellten Außendienstmitarbeiter für Aufbau, Organisation und den Verkauf zur Verfügung.

Er versuche immer, alle großen Marken als Einzelstände zu zeigen, erklärte Speißer. „Das ist für den Endverbraucher übersichtlicher, als wenn hier wie früher alles zusammen bei Kölle Zoo oder jetzt unter unserem Zoo & Co.-Dach steht.“ Als er selber noch als privater Aquarianer auf Messen gekommen sei, sei es ihm wichtig gewesen, viele Artikel sehen und vergleichen zu können, erinnerte sich der Kaufmann.
Freitag sei der Zulauf sehr gut gewesen, Samstag und Sonntag bezeichnete Speißer als verhalten bis gut. Mit den Besucherzahlen vor zehn Jahren könne man das heute nicht mehr vergleichen. Das Internet habe sich eben zur extremen Konkurrenz entwickelt. „Es wird nicht mehr wie früher werden“, ist Speißer sicher.
„Die richtigen Aquarianer kommen freitags, wenn noch alles da ist“, hatte auch Andreas Leichtling bemerkt, Inhaber vom Diskusstudio Loßburg aus dem Schwarzwald. Der Besuch sei vergleichbar mit dem vorigen Jahr. Am Samstag sei das Publikum breiter, viele Familien mit Kindern.
Yusuf Yener, Geschäftsführer von Aqua Ruhr, war zum ersten Mal auf der Fischmesse im internationalen Vierländereck und freute sich über das „extrem nette Publikum“ und starke Besucherzahlen. „Aquascaping-Tools und CO2-Anlagen hätten wir mehr mitnehmen können, so gut gingen die weg.“ Er kann sich gut vorstellen, erneut auszustellen.
„Unsere Wasserpflege- und Düngeserie dreht sich, außerdem ist die Nachfrage nach unseren Osmoseanlagen gut“, berichtete Dennis Selan vom B2B-Außendienst West am Stand von Arka Biotechnologie. Die neue My-Aqua 3800 sei erst ein paar Wochen auf dem Markt und er habe nicht mehr viele Exemplare übrig, so Selan.

Süßwasser laufe hier stärker als Meerwasser – aber immerhin gab es diesmal schon drei Meerwasser-Stände mit insgesamt fünf Händlern beziehungsweise Korallenzüchtern. Arka verkaufte aus dem Meerwassersortiment besonders gut Hardscape-Steine und Riffkeramik, „handgefertigt in Franken“. Nach drei guten Tagen kündigte Selan bereits an, dass Arka auch im kommenden Jahr wieder teilnehmen wird: „wir freuen uns schon riesig!“
Die nächste Ausgabe der Aqua-Fisch findet vom 6. bis 8. März 2026 statt.