Der fortschreitende Klimawandel macht es deutlich: Trotz hoher Inflationsraten und anhaltender Kaufzurückhaltung bleibt das Thema Nachhaltigkeit jetzt und in Zukunft relevant. Während große Branchen wie etwa die Automobilindustrie und die Energiewirtschaft längst schon erkannt haben, dass Nachhaltigkeit künftig zu ihrem Kerngeschäft gehören wird, tut sich die Heimtierbranche noch immer schwer damit, dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.
Vier Pioniere
Daran muss sich etwas ändern, sagten sich Henning Klukkert von Demeter Felderzeugnisse („defu“) und Andreas Müller von Interquell („Goood“). Beide sind in verantwortlicher Position der jeweiligen Unternehmen tätig, Andreas Müller in einem inhabergeführten Familienunternehmen und Henning Klukkert in einer Erzeugergemeinschaft. Beiden liegt auch ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und seinen Ressourcen sehr am Herzen. Das Ergebnis ihrer gemeinsamen Überlegungen ist Friends of Nature, ein Marken-Zusammenschluss, der den Zoofachhandel dabei unterstützen soll, den Themenbereich Nachhaltigkeit besser und auch gut sichtbar auf der Verkaufsfläche zu platzieren. Mit Hunter und Eat Small gelang es ihnen, zwei weitere bekannte Markenanbieter für die Idee zu begeistern, denen es ein großes Anliegen ist, die Heimtierbranche etwas nachhaltiger zu machen.
Ganzheitliches Konzept
In Zusammenarbeit mit erfahrenen Dienstleistungsunternehmen und Agenturen, unter anderem mit Takefive-Media, wurde im Lauf des vergangenen Jahres das Greenbox-Konzept entwickelt. Auf dem Fachforum Heimtier Digital stellten Klukkert und Müller es erstmals einer größeren Branchenöffentlichkeit vor. Ziel sei es, so betonten beide, Endkunden mehr Orientierung im Geschäft zu geben und sie gezielt hinsichtlich der in der Greenbox enthaltenen Produkte zu beraten. Den Friends of Nature ist es vor allem wichtig, dass das Konzept ganzheitlich angelegt ist und sowohl die Bedürfnisse der Endkunden als auch die Anforderungen des Zoofachhandels berücksichtigt.
Entstanden ist eine optisch ansprechende Box-Lösung, die modular konzipiert ist und damit die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Geschäftsgrößen im Zoofachhandel berücksichtigt. Dabei wurde darauf geachtet, für die Herstellung der Greenbox ausschließlich nachhaltige Materialien zu verwenden. In der Greenbox werden ausschließlich Produkte zusammengefasst, die „auf Tierwohl setzen und eine Tierhaltung fördern, die unsere Welt und nachfolgende Generationen im Fokus hat“, beschreiben die Friends of Nature auf ihrer Website Greenbox.pet das Konzept.
Testphase im stationären Handel
Im Zookauf-Fachmarkt in Linden wird die Greenbox derzeit getestet. In einem weiteren Schritt soll die Testphase auf vier weitere Fachmärkte ausgedehnt werden. Dabei handelt es sich nach pet-Informationen um die Zookauf-Fachmärkte in Langenfeld, Leverkusen, Wermelskirchen und Lucas Tierwelt in Berlin. Begleitet wird die Testphase von kommunikativen Maßnahmen im PR- und Social-Media-Bereich. Auch Fragen des Warenbezugs und der Logistik sollen zeitnah geklärt werden. Nach den ersten Monaten und weiteren Optimierungen des Konzepts ist dann der Rollout im Fachhandel geplant. In Fachhandelsbetrieben, die das Greenbox-Konzept auf der Verkaufsfläche führen, ist eine umfangreiche Schulung des Verkaufspersonals geplant, um den Kunden eine fachgerechte Beratung bieten zu können. Schon jetzt ist das Interesse von Industriefirmen groß, sich ebenfalls den Friends of Nature anzuschließen. Mittelfristig wollen die Gründer des Markenzusammenschlusses allerdings auf Sicht fahren. Bevor die Konzeption nicht in allen Details umgesetzt und im Fachhandel platziert ist, sollen noch keine weiteren Unternehmen aufgenommen werden.