Innovationen treiben den Markt

Der Markt für Hundenahrung in Deutschland erreichte im vergangenen Jahr einen Wert von rund 1,8 Mrd. Euro, ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zu 2021. Rund 595 Mio. Euro wird von Feuchtfutter erwirtschaftet, mit einem Plus von 13,4 Prozent im Vergleich zu 2021. Trockenfutter kommt auf 516 Mio. Euro und ist zuletzt um 7,4 Prozent gewachsen. Snacks sind umsatzmäßig der stärkste Teil in dieser Warengruppe und sind um 3,6 Prozent auf 696 Mio. Euro gewachsen.

Auch weltweit wird der Hundenahrung eine rosige Zukunft eingeräumt. So wird einer Studie von Expert Market Research erwartet, dass der Markt im Prognosezeitraum von 2023 bis 2028 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von etwa 3,9 Prozent wächst und so bis 2028 einen Wert von etwa 73,53 Mrd. Dollar erreichen wird. Die wichtigsten Regionen auf dem Markt sind der Studie zufolge Nordamerika, Europa, der asiatisch-pazifische Raum, Lateinamerika sowie der Nahe Osten und Afrika, wobei Nordamerika der Marktführer ist.

Über die weltweite Population von Hunden gibt es keine belastbare Datenquelle, es wird aber von rund 900 Mio. ausgegangen. Auf etwas mehr als zehn Prozent davon, nämlich 95 Mio., beziffert der europäische Heimtierindustrieverband Fediaf die Zahl der Hunde in Europa.

Branchenkenner sind sich einig: Getrieben wird die Marktentwicklung von innovativen Ernährungskonzepten, wie zum Beispiel die Verwendung von Insektenproteinen, veganen Menüs usw.

Martin Spengler, Geschäftsführer Mera Petfood: Alternative Proteinquellen, wie zum Beispiel vegetarische Zusammensetzungen oder Insekten, sind heute immer noch eine Nische, werden aber immer mehr nachgefragt. Auch Themen wie vegane Hundeernährung sind auf dem aufsteigenden Ast. Außerdem sehen wir, dass Produkte aus der Kategorie fresh cooked immer mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ganz wichtig ist für uns das Thema Gesundheit: Hundehalter entwickeln immer stärker ein Bewusstsein für die körperliche und psychische Verfassung ihrer Lieblinge. Besonders bei Snacks wird der Gesundheitsaspekt für die Kunden immer wichtiger und es verschmelzen die Produktsparten Nahrungsergänzung und Snacks zu der neuen Kategorie Healthy Snacking.

Lea Drusio, Corporate Communications Director Central Region Nestlé Purina Petcare: Produkte mit hochwertigen und natürlichen Zutaten, die auf die individuellen Bedürfnisse unserer vierbeinigen Wegbegleiter zugeschnitten sind, liegen weiterhin im Trend.

Reiner Hauf, Inhaber Sanadog: Der offensichtliche Trend sind alternative Proteinquellen, Insekt, Veggie und Käse. Der Trend geht zu frischen Rohstoffen, schonend verarbeitet und abwechslungsreich gefüttert. Das muss aber dem Kunden erklärt werden. Dafür ist der Fachhandel der optimale Anlaufpunkt.

Madeline Metzsch, Co-Founder Strayz: Immer mehr Kunden fragen nach Futter mit transparenten Zutaten in Premiumqualität. Bei der jüngeren Zielgruppe ist das schon nicht mehr als Trend zu bezeichnen, sondern als Selbstverständlichkeit. Offene Deklarationen werden zur absoluten Pflicht aus Sicht der Kunden, weil diese immer kritischer hinterfragen.  

Martin Spengler: Für das laufende Jahr ist die Belastung durch Energie, Logistik und steigende Personalkosten eine große Herausforderung für ein mittelständisches Unternehmen. Wir pflegen lange Partnerschaften mit unseren Lieferanten und stellen so sicher, dass wir ausreichend Rohstoffverfügbarkeiten haben. Um dies abzusichern und langfristig lieferfähig zu sein, nehmen wir auch höhere Kosten im Einkauf in Kauf.

Lea Drusio: Auch wenn sich im Großen und Ganzen die Verfügbarkeit von Rohstoffen verbessert hat und punktuell auch die Preise für Rohstoffe und Energie an den Märkten gefallen sind, bleibt die Beschaffungssituation weiter angespannt. Außerdem begleiten uns stark schwankende Kosten. Wir bauen unsere Produktionskapazitäten in Europa weiter aus.

Reiner Hauf: Es gibt nur billig und teuer, das mittlere Preissegment stirbt aus. Wir sind ein Prmium-Anbieter und steigende Preise sind für Premiumartikel kein Problem. Der Kunde möchte sich durch teures Futter abheben. Steigende Preise sind für uns eher vorteilhaft.

Madeline Metzsch: Gerade als junges Unternehmen stellen die steigenden Rohstoffpreise und Logistikkosten eine große Herausforderung dar. Wir haben das große Glück, von Anfang an mit Partnern zusammenzuarbeiten, die den Aufbau unserer sozialen Tierfuttermarke unterstützen.

Martin Spengler: Mera fährt gerade die größte Aktion, die es je bei uns gegeben hat. Mit über 230 Mio. Kontakten in digitalen Kanälen und TV rufen wir die Hunde- und Katzenbesitzer auf, in den Zoofachhandel zu kommen und ein Mera-Produkt zu kaufen. Dabei haben sie bis zum 31. Juli die Chance, mit einem Mera-Kauf 10.000 Euro und weitere attraktive Preise zu gewinnen.

Lea Drusio: Am Fachhandel schätzen die Verbraucher vor allem Beratung und Vielfalt. Diese Vorteile nutzen und stärken wir durch unsere Aktivierungen und Unterstützungsmaßnahmen. Durch Einsätze von Promoter am POS etwa erhalten die Kunden wertvolle Informationen und Probierangebote zu neuen und erklärungsbedürftigen Produkten.

Reiner Hauf: Wir unterstützen durch Design, Schnelligkeit und durch das Ausschalten des Zwischenhandels. Die Produkte im Regal verkaufen sich durch die Verpackung und dem innovativen Ansatz, verschiedene Proteinquellen extra zu bewerben.

Madeline Metzsch: Durch unsere Mission, das Leben aller Straßenhunde und Straßenkatzen zu verbessern, unterstützen wir den Zoofachhandel bei Listungen besonders im Bereich Tierschutz-Engagement. Über Zweitplatzierungen wie Displays können wir kommunikationsstark auf das Problem der Streuner hinweisen und direkt eine Lösung anbieten, denn jedes unserer Produkte spendet automatisch für den Tierschutz. Wir freuen uns auf viele engagierte Partner die uns auf diesem Weg begleiten.