Wenn dieser Dalmatiner  wüsste, dass im schlimmsten Fall seine regelmäßige  Ernährung mit Fertignahrung auf dem Spiel steht!
Wenn dieser Dalmatiner  wüsste, dass im schlimmsten Fall seine regelmäßige  Ernährung mit Fertignahrung auf dem Spiel steht!

Gasversorgung

Ohne Gas kein Futter

In einem offenen Brief an die Bundesnetzagentur haben Vertreter der Heimtierbranche Druck auf die Politik gemacht.

Wie eng das Schicksal der Heimtierbranche mit den Ereignissen der Weltpolitik verbunden sein kann, zeigt die Ungewissheit darüber, wie lange und in welcher Menge Russland Deutschland noch mit Gas versorgen wird. Entsprechend nervös haben insbesondere auch die Hersteller von Heimtiernahrung verfolgt, ob nach der Wartung der Gas-Pipeline Nord Stream 1 im Juli Russland den Gashahn wieder aufdrehen würde.

Von einer Routineuntersuchung konnte in diesem Jahr vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs nicht die Rede sein. Denn es war nicht auszuschließen, dass Russland nach den Wartungsarbeiten den Gashahn einfach geschlossen hält. Auch wenn der Hahn nach Abschluss der Arbeiten zunächst wieder geöffnet wurde, ist die Unsicherheit dennoch groß. Bei der Energieversorgung ist der Großteil der herstellenden Unternehmen der Heimtierbranche in der Produktion auf die Versorgung mit Gas angewiesen. In Einzelfällen könnte zwar auf Öl umgestellt werden, aber auch das ist aufwändig und kostet Zeit.

Produktionsstopp ohne Gas

Die Heimtierbranche würde ein solcher Schritt schwer treffen. Im schlimmsten Fall könnte die Futtermittelversorgung für die Heimtiere in Deutschland stark beeinträchtigt werden – darauf hat Katrin Langner, Geschäftsführerin des Industrieverbands Heimtierbedarf, schon Mitte Mai in einer Pressemitteilung hingewiesen.

In einem offenen Brief an die Bundesnetzagentur und die betroffenen Ministerien forderten die führenden Zoofachhandelsgruppen, der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe und der IVH deshalb die Politik dazu auf, die Versorgung der Heimtiere auch sicherzustellen, wenn Russland den Gashahn zudrehen sollte. „Sollte es durch die Einstellung von Gaslieferungen zu einer Einschränkung oder gar Stilllegung der Futtermittelproduktion in Deutschland kommen, fehlen hierdurch knapp 70 Prozent der Futtermittel im Markt“, heißt es in dem Schreiben wörtlich. Die Auswirkung auf die Produktion im europäischen Ausland sei hier noch nicht berücksichtigt und würde zu einer weiteren Reduktion des Angebotes führen.

Dr. Johannes Steegmann, Geschäftsführer der Fressnapf-Gruppe, hat diese Bedenken in einem Gespräch mit der „Lebensmittelzeitung“ noch einmal unterstrichen und fordert, wie schon Langner vor ihm, die Politik dazu auf, die Heimtierbranche als systemrelevant einzustufen und so die Produktion aufrechtzuerhalten.

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