Nachdem die Heimtierbranche lange Zeit von einigen Entwicklungen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie profitiert hat, hat sich in den zurückliegenden Monaten die positive Gesamtstimmung etwas eingetrübt. Die Turbulenzen in den Lieferketten haben sich durch den Krieg in der Ukraine weiter verstärkt, die Engpässe auf dem Rohstoffmarkt halten ebenfalls unverändert an, und die Aussichten auf hohe Wachstumsraten wie in den beiden Vorjahren sind düster und eher Wunschtraum. Zudem sorgen Preiserhöhungen auf allen Fronten für Verdruss und Ratlosigkeit in Industrie und Handel.
Die Heimtierindustrie hätte sich allerdings in der Vergangenheit nicht den Ruf einer krisenresistenten Branche erworben, wenn sie sich durch all diese Herausforderungen aus dem Tritt bringen ließe. So war auch bei der Fachtagung des ZZF der Blick in erster Linie nach vorne gerichtet: auf die digitale Transformation, auf die Entwicklung zu nachhaltigerem Wirtschaften, aber auch auf Möglichkeiten, wie Unternehmen durch bessere Führung gestärkt durch die anstehenden Veränderungsprozesse kommen können.
Neues aus der Politik
Nachdem Jochen Huppert, Vertriebsmanager bei Fressnapf, im Eröffnungsvortrag das Ökosystem der Fachhandelskette vorgestellt hat (pet berichtete bereits mehrfach), ging Gordon Bonnet, Geschäftsführer des ZZF und WZF, in einem Gespräch mit Antje Schreiber, der Moderatorin des ZZF-Forums, auf die aktuelle tierpolitische Lage nach der Bildung der neuen Bundesregierung ein. Im Mittelpunkt stand ein 750 Seiten starker Vorentwurf für ein neues Tierschutzgesetz, der für die Heimtierbranche weitere, zum Teil auch schmerzliche Veränderungen mit sich bringen könnte. Angefangen von Forderungen nach einem obligatorischen Hundeführerschein bis hin zu neuen, verschärften Mindestanforderungen an Vogelheime sei das Papier von einem grundlegenden Misstrauen gegenüber der Heimtierbranche, aber auch gegenüber Tierhaltern durchzogen, schildert Bonnet seinen Eindruck. Manche Forderungen halte er für gut, viele aber für praxisfern. Als Ziel des ZZF nannte es der Geschäftsführer, in den Dialog einzutreten, um die Interessen der Heimtierbranche gegenüber anderen Interessensgruppen angemessen zu vertreten.
Nachhaltigkeit
Ansonsten lag der Fokus des ersten Tages auf…