Zum ZZF-Fachsymposium mit dem Themenschwerpunkt Zoonosen versammelten sich rund 70 Tierärzte, Zoofachhändler und Heimtierexperten in Frankfurt am Main. Sie erlebten einen intensiven Austausch mit acht Fachvorträgen und anregenden Diskussionsrunden.
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) hat das Symposium bereits zum 26. Mal gemeinsam mit dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt), dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) und dem Arbeitskreis Zoofachhandel & Heimtiere der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) organisiert. Im Mittelpunkt der Fachvorträge und Diskussionen standen Krankheiten, die zwischen Menschen und Tieren übertragen werden können. Die Referentinnen und Referenten waren sich darin einig, dass eine konsequente Hygiene im Umgang mit Heimtieren das A und O ist. Dann sei das Zoonose-Risiko beherrschbar und auch kein Grund, auf das Zusammenleben mit Heimtieren zu verzichten.
„Noch vor wenigen Jahren war die Bezeichnung Zoonose eher ein Fachbegriff“, sagte ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet in seiner Begrüßung. Das sei heute anders, denn auch das Corona-Virus kam aus dem Tierreich zu uns Menschen. „Tatsächlich sind ungefähr zwei Drittel aller menschlichen Infektionskrankheiten Zoonosen.“ Welch hohen Stellenwert das ZZF-Symposium für die Veterinäre hat, wurde in den Grußworten von Dr. Melanie Schweizer (BbT), Dr. Stefanie Schmidtke (bpt) und Daniela Rickert (TVT) deutlich, die danach im Wechsel mit Dr. Stefan K. Hetz (ZZF) moderierten.
„Bereits im Mai 2020 haben wir eine Stellungnahme veröffentlicht, die auf die Problematik von Zoonosen hinweist und Hygieneanforderungen formuliert“, führte ZZF-Referent Dr. Hetz ins Thema ein. Durch die Hygienemaßnahmen, die im Zusammenhang mit Covid19 vorgeschrieben waren – etwa das Tragen einer Maske – seien andere Erkrankungen ebenfalls zurückgegangen. „Es geht in der Heimtierhaltung darum, Risiken zu erkennen und zu minimieren“, so der Diplom-Biologe.
„Wie kommen Zoonosen zu uns?“ fragte Dr. Stefan Ziegler vom World Wildlife Fund (WWF). Genau wüssten wir nicht, wann es begonnen habe, in den letzten 50 Jahren aber hätten sich Zoonosen verdreifacht. „Treiber sind Klimawandel, Entwaldung, illegaler Wildtierhandel, intensive Landwirtschaft und antimikrobielle Resistenzen“, so der Forscher.