„Wachstum mit Blick auf die Umwelt“, strebt Das Futterhaus an, und dies war auch der Titel von Sommers Vortrag. „Umweltschutz ist bei uns seit zwei Jahren fest in der Unternehmensstrategie verankert und wird bei allen Entscheidungen des Unternehmens berücksichtigt“, betonte er und verwies auf drängende Umweltprobleme wie Klimaerwärmung, Flächenverbrauch und -versiegelung sowie Plastikmüll, die klarmachen, dass die Menschheit nicht mehr so weitermachen könne wie bisher.
Das Engagement von Das Futterhaus für Umweltbelange kommt nicht von ungefähr. Firmengründer Herwig Eggerstedt, so erzählte Sommer, wollte eigentlich ursprünglich einen Biomarkt ins Leben rufen, entschied sich dann aber dagegen, weil es in dieser Branche damals noch nicht die notwendigen Strukturen wie etwa im Zoofachhandel gegeben habe. Von Anfang an hatte jeder Standort von Das Futterhaus eine Futterbar – ein Unverpackt-Konzept, das im Lebensmittelhandel heute oft als Hype hochstilisiert werde. „Das haben wir schon seit 33 Jahren bei uns im Haus“, merkte Sommer ironisch an.
Mix aus vielen Maßnahmen
Das Futterhaus hat vier Bereiche entwickelt, in denen das Unternehmen sich in der Lage sieht, CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Dazu gehört eine Optimierung der Betriebsabläufe und der technischen Ausstattung ebenso wie der Einsatz neuer Technologien. Eine weitere wichtige Komponente sieht Sommer in der Bereitstellung von Schulungs- und Informationsmaterial, um die Mitarbeiter und Partner für Umweltbelange zu sensibilisieren. „Wenn wir ihnen helfen zu verstehen, was die Auswirkungen ihres Handelns sind, führt das oft dazu, dass sie ihr Verhalten auch ändern“, erklärte der Umweltexperte. Außerdem könnten dann Mitarbeiter und Partner für Kunden zu Vorbildern werden, mehr für die Umwelt zu tun.
Auswirkungen soll es auch bei den Sortimenten geben. „Bei unseren Eigenmarken wollen wir vermehrt auf Verpackungen und Produktionsprozesse schauen, um einen Veränderungsprozess anzustoßen“, so Sommer. Eigene lokale Umweltprojekte sollen bei Das Futterhaus auch künftig gefördert werden. Der Manager erwähnte die eigenen Bienenkörbe auf dem Gelände der Firmenzentrale und eine Partnerschaft mit der Deutschen Wildtierstiftung.
Für den größten Anteil an CO2-Emissionen sind bei Das Futterhaus Energie für die Elektrizitäts- und Wärmebereitstellung (47 Prozent) und Papier für Prospekte, Kataloge und andere Publikationen (31 Prozent) verantwortlich. Hier will Das Futterhaus bei seiner Umweltstrategie den Fokus setzen und gegenüber 2019 seinen CO2-Fußabdruck bis 2025 um 60 Prozent reduzieren. Auf Kompensationsmaßnahmen will das Unternehmen nicht zurückgreifen, sondern die Emissionen mit eigenen Maßnahmen abbauen.
Entscheidend dafür, welche Projekte letztlich angegangen werden, sind unter anderem die Wirtschaftlichkeit, die Umsetzbarkeit bestimmter Maßnahmen und ganz besonders der jeweilige Umweltnutzen. So kam es dazu, dass bei Das Futterhaus die Beleuchtung auf LED und der Druck der firmeneigenen Publikationen auf Recyclingpapier schon zu Beginn umgestellt wurden – Maßnahmen, die sich laut Sommer relativ einfach umsetzen ließen, aber große Wirkung mit sich brachten. Weniger Kosten, aber mehr Umweltschutz bewirkte auch der Austausch aller Kühlanlagen: „Wir sparen massiv klimaschädliches Kältemittel ein und verbrauchen jetzt deutlich weniger Strom, was wiederum zu deutlichen Kosteneinsparungen führt“, so Sommer. Aber nicht nur das: „Wir haben Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, die darauf ausgelegt sind, zu 95 Prozent den Strom in den eigenen Märkten zu nutzen.
Damit erreichen wir eine sehr hohe Einsparung im Strombereich, sehr hohe Renditen und kurze Amortisationszeiten, die uns das auch im Mietumfeld erlauben. Der Strom wird genau dort erzeugt, wo wir ihn brauchen.“ Ähnliches gilt für Solarstrom, der ab dem kommenden Jahr aus einer Photovoltaikanlage in Norddeutschland kommen und einen signifikanten Anteil des Stromverbrauchs der Handelsgruppe abdecken wird.