Auch wenn viele Zoofachhändler Terrarientiere aus dem Sortiment genommen haben: Die Welt der Reptilien übt auf junge und alte Menschen unverändert eine große Faszination aus. Das zeigen tagtäglich auch die hohen Besucherzahlen im Reptilium in Landau, Deutschlands größtem Terrarien- und Wüstenzoo. Schon bevor morgens um Punkt 10 Uhr die Tore geöffnet werden, haben sich vor dem Eingang lange Warteschlangen gebildet, meist von Schülern, die sich schon im Voraus auf eine Besichtigung des Privatzoos freuen. Kinder und Jugendliche machen in der Tat den größten Anteil unter den Besuchern aus. Übers ganze Jahr sind es allein über 25.000 Schülerinnen und Schüler, so Zoodirektor Uwe Wünstel. Und das Einzugsgebiet, aus dem die Jungen und Mädchen kommen, wird immer größer. Es liegt derzeit schon bei 80 km und umfasst umliegende Städte wie Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Bruchsal und Pforzheim. Bei den Erwachsenen nehmen Besucher sogar eine Anreise von bis zu 200 km in Kauf, um das Reptilium zu sehen. Das Fernziel von Wünstel, die Besuchermarke von 100.000 in nicht allzu weiter Ferne zu knacken, dürfte deshalb gar nicht so abwegig sein.
Über 1.100 Tiere
Auf 3.400 m2 präsentiert das 2004 eröffnete Reptilium über 1.100 Tiere aus 140 verschiedenen Arten. Der Reptilienzoo gliedert sich in vier Teile: einer Babystation, einem Nachthaus, einer Terrarienhalle und einer Wüstenhalle. Hinzu kommt eine große Quarantänestation, die, um die Tiere nicht zu stören, für die breite Öffentlichkeit allerdings nicht zugänglich ist.
Auf der Babystation, dem kleinsten Teil des Reptiliums, werden in Brutkästen ganz verschiedene Reptilieneier ausgebrütet und Jungtiere, die im Tierpark geboren sind, aufgezogen. Im Nachthaus befinden sich nachtaktive Reptilien und Amphibien, die mit Schwarzlicht beleuchtet werden. Zu den hier präsentierten Tieren zählen Kornnattern, Leopardgeckos, Skorpion-Krustenechsen und Königpythons – um nur einige Arten zu nennen. Die Terrarienhalle ist in zwei Teile untergliedert, einen für Tiere des tropischen Regenwaldes und einen für Tiere trockener Gebiete. In den Terrarienanlagen werden auch verschiedene Arten der gleichen Verbreitung vergesellschaftet, so etwa südamerikanische Schildkröten-Arten mit Schwarzen Pacus und Mississippi-Alligatoren. Die Wüstenhalle stellt mit 600 m2 den größten Teil im Tierpark dar. Neben Raritäten wie Nashornleguans, Kragenechsen und anderen…