Spricht man über die Ernährung des Tieres, entscheidet sich der moderne Hundebesitzer immer häufiger gegen das herkömmliche Trocken- oder Nassfutter. Produkte zum Barfen dagegen werden seit einiger Zeit immer stärker in den Zoofachhandlungen nachgefragt.
Der Großteil der von pet befragten Zoofachhändler vermutet, dass sich die bewusste Ernährung vieler Menschen auf die Nahrung der Hunde auswirkt. Die Menschen wollen wissen, was ihr Tier zu fressen bekommt und sich nicht mehr nur auf die Herstellerangaben auf den Verpackungen verlassen. "Viele Kunden möchten rohes Fleisch, das sie selbst zubereiten können", erklärt Alexander Kirschner, Marktleiter der Fachhandelskette Superpet am Standort Hattersheim.
Erweiterte Barf-Sortimente
Aus Kirschners Sicht ist für viele Hundehalter das Barfen mittlerweile kein Trend mehr, sondern eine gängige Ernährungsform. Inzwischen haben viele Zoofachhandlungen ihr Barf-Sortiment großflächig erweitert und der Nachfrage der Kunden angepasst. Kirschner bietet seinen Kunden beispielsweise auf über 2.200 m2 Verkaufsfläche 16 Kühltruhen mit Barf-Produkten an. Zusätzlich verfügt Superpet Hattersheim über ein eigenes Tiefkühlhaus zur Lagerung. Auch Ingrid Reinhard, Inhaberin des in Wörth am Rhein ansässigen Zoofachmarkts Reinhard, wird ihre vier Kühltruhen nun um eine fünfte erweitern. "Die Nachfrage ist sehr hoch und wird immer mehr", erklärt sie ihr Vorhaben.
Allerdings schätzt Reinhard, dass der Hype auch wieder abflachen wird: "Seit knapp eineinhalb Jahren ist die Barf-Fütterung stark gefragt. Ich denke, dass sich die Menschen, u.a. sehr stark durch Beiträge im Internet, beeinflussen lassen und plötzlich wollen sie alle Frischfleisch füttern. So schnell wie die Nachfrage anstieg, kann sie auch wieder sinken." Zudem weist die Zoofachhändlerin darauf hin, dass die Zubereitung von Barf-Mahlzeiten viel Zeit kostet.
Es ist eine Zeitfrage
Eine Barf-Mahlzeit besteht aus frischem oder rohem Fleisch, Innereien, Knochen und Fisch. Sie wird ergänzt um Obst, Kräuter und Gemüse, zusätzlich können Öle, Nüsse, Heilerde und Grünlippmuschelpulver Bestandteile einer Barf-Mahlzeit sein: Die Futterzubereitung für barfende Tiere ist deutlich aufwändiger, als für Hunde und Katzen, die sich mit Dosenfutter begnügen. Dem stimmt auch Kirschner zu, der beobachtet hat, dass vielen Kunden das Barfen zu zeitaufwändig ist: "Die Barf-Kunden teilen sich in zwei, etwa gleichgroße Gruppen. Eine Hälfte greift gerne zu den fertigen Barf-Menüs, während die anderen lieber…