Beim Flächenverbrauch und beim Kohlendioxidausstoß liegen die Europäer zusammen mit den USA und China an der Weltspitze. Das ist Fakt. Kommt es deshalb in den führenden Industrieländern zu einer Änderung der Lebensgewohnheiten? Nicht wirklich. Wohlstand und Konsum wollen die wenigsten einschränken. Weder in Deutschland noch in Frankreich, England oder Polen.
Neuer Denkansatz
Doch ganz tatenlos zusehen, wie sich die Lebensumstände auf der Erde immer mehr verschlechtern, wollen viele Menschen auch wieder nicht. Das schlechte Gewissen, auf Kosten anderer Energie und Fläche im Überfluss zu verbrauchen, plagt viele dann doch.
Eine Rettung aus dem Dilemma könnte der so genannte "strategische Konsum" sein, also so zu wohnen, einzukaufen und sich fortzubewegen, dass der Rest der Welt nicht noch mehr zu leiden hat. Dieser Denkansatz gewinnt in Deutschland immer mehr Anhänger. Das Marktforschungsunternehmen GfK hat herausgefunden, dass die Zahl der nachhaltig konsumierenden Verbraucher (LOHAS*) zwischen 2007 und 2015 um fast sechs Prozent zugenommen hat: von 22 auf fast 28 Prozent. Die Zahl derjenigen, die von sich behaupten, immer und überall gleich nachhaltig sein zu wollen (LOHAS-Kerngruppe), stieg sogar noch höher.
Nachhaltigkeit in der Tiernahrung
Was bedeutet das für die Heimtierbranche? Verbraucher, die fair hergestellten Kaffee einkaufen und Knabbersachen mit unzähligen Zusatzstoffen meiden, wollen auch ihren Hund oder ihre Katze möglichst nachhaltig füttern. Als einer der ersten hat Fressnapf diesen Trend erkannt und mit "Real Nature" schon vor zehn Jahren eine eigene Marke auf den Markt gebracht, die speziell nachhaltig konsumierende und auf Natürlichkeit achtende Tierbesitzer ansprechen soll. Was damals noch von manchen in der Branche milde belächelt wurde, setzte sich durch: Inzwischen sind die Regale im Zoofachhandel voll von natürlich und schonend hergestellten Tiernahrungsprodukten. Und die Nachfrage der Konsumenten ist unverändert groß. Das hat zum Teil auch mit der florierenden Wirtschaft in Deutschland zu tun. Wenn die Leute mehr Geld in der Tasche haben, sind sie auch bereit, mehr für Qualität und Nachhaltigkeit auszugeben. Doch auch wenn die Wirtschaft in den nächsten Jahren mal wieder schlechtere Zeiten erleben sollte, dürfte Experten zufolge der Trend nach Nachhaltigkeit nicht mehr abreißen.
Folgen für den Fachhandel
Für den Fachhandel hat der Trend zu mehr Nachhaltigkeit den positiven Nebeneffekt, mit Natur- und Bio-Tiernahrungsprodukten eine…