Allein in den zurückliegenden Jahren hat die Bedeutung der beiden Leittiere innerhalb des Gesamtmarktes dramatisch zugenommen. Ein Blick in die Regale des Zoofachhandels genügt, um die Dominanz von Hund und Katze auch optisch wahrzunehmen. Die Vielfalt der Futtermittel nimmt weiter zu, der Snack-Bereich für Hunde ist in der Heimtierbranche der Wachstumstreiber schlechthin und auch beim Zubehör kennen Phantasie und Kreativität der Herstellerfirmen keine Grenzen. Nicht nur wenn es um Produkte geht, scheint der Geldbeutel der Hunde- und Katzenbesitzer sehr locker zu sitzen. Um die beiden Vierbeiner hat sich mittlerweile eine Service-Community aufgebaut, die auch in den kommenden Jahren weiter wachsen dürfte. Dass der Stellenwert von Hund und Katze innerhalb der Heimtierbranche wächst und wächst, dürfte Ende Mai auch auf der Weltleitmesse Interzoo spürbar sein. Voraussichtlich 65 Prozent aller Aussteller sind mit Artikeln für Hunde und Katzen vertreten, teilte kürzlich die Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe (WZF) mit. Es folgen in weiter Ferne die Warengruppen Aquaristik mit 22 Prozent, der Nagerbereich (20 Prozent) und das Segment Vogel (15 Prozent). Um die Tragweite dieser Zahlen zu verstehen, lohnt ein Vergleich mit der vergangenen Interzoo: Gegenüber 2012 haben die Warengruppen Hund und Katze bei den Ausstellern um etwa 20 Prozent zugelegt. Und das obwohl einige namhafte Tiernahrungshersteller erst gar nicht in Nürnberg ausstellen werden. Auch im Zoofachhandel hat diese Segmentverschiebung Folgen. Die Verkaufsfläche für die Warengruppen Hund und Katze wird an vielen Standorten ausgebaut, während der Platz für die Aquaristik und vor allem die Terraristik reduziert wird. Ziervögel werden in vielen Fachmärkten schon gar nicht mehr geführt. Ob diese Entwicklung wünschenswert ist, bleibt dahingestellt. Sie führt zweifellos zu einer Verarmung der Vielfalt im Zoofachhandel. Und kann an manchen Standorten zu Versorgungsengpässen führen. Aber wenn sich Produkte für Hunde und Katzen besser verkaufen als andere Angebote, ist es einem Zoofachhändler auch nicht zu verübeln, wenn er sein Sortiment entsprechend umstellt. Noch ein Aspekt sollte nicht unerwähnt bleiben: Wenn sich ein Teil des Fachhandels zunehmend auf Hund und Katze konzentriert, bietet das anderen Händlern die Möglichkeit, sich ganz auf Gebiete wie Aquaristik, Terraristik oder Nager zu spezialisieren. Vielleicht wird es dann sogar eine Renaissance kleiner Fachgeschäfte geben. Ralf…
Segmentverschiebung
Hund und Katze dominieren den Markt für Heimtiere wie noch nie