Zunächst einmal gilt es die Produkte aus dem Fachbereich Tiergesundheit zu unterscheiden: Da sind auf der einen Seite all die Produkte mit Zusatznutzen zur Unterstützung und Förderung der Tiergesundheit. Das beginnt beim Futterzusatz zur Gelenkgesundheit und endet beim Kausnack und Leckerli mit zum Beispiel zahnpflegenden Eigenschaften. Schaut man sich im Zoofachhandel um, so stellen die Produkte einen stetig wachsenden Teil im Sortiment dar, und die Kunden greifen gerne zu, um ihrem Tier was Gutes zu tun. Ernährungsexperten streiten darüber, ob es wirklich nutzt. Doch so lange es dem Tier nicht schadet und dem Handel Umsatz bringt, ist ja auch alles in Ordnung. Blickt man jedoch auf Arzneimittel für Tiere, wird es etwas schwieriger. Ein leitender Mitarbeiter eines großen Herstellers von Tierarzneimitteln brachte es in einem Statement auf den Punkt: „Verfügt das Produkt über echte Wirkstoffe, darf es nach geltender Rechtslage nicht mehr freiverkäuflich sein und unterliegt mindestens der Apothekenpflicht.“ Der Markt Im Bereich der Tiergesundheitsindustrie wird eigentlich nicht direkt nach Nutz- und Heimtieren unterschieden. Folgende Produkte stehen dabei im Fokus: Biologika zur Steigerung der Immunabwehr des Körpers, Antiinfektiva als Therapeutika zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, Antiparasitika zur Bekämpfung von Parasiten am und im Wirtstier, pharmazeutische Spezialitäten als Sammelbegriff von Produkten zur Gesunderhaltung der Tiere (z. B. Herz-Kreislaufpräparate, Vitamine und Hormone) sowie Futterzusatzstoffe zur Verbesserung der Futterverwertung und zur Verhütung von Erkrankungen durch Kokzidien. Arzneimittel für Tiere, die der Lebensmittelgewinnung dienen, unterliegen noch einmal strengeren Vorgaben. Die Marktgröße gibt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) mit 736 Mio. € im Jahre 2011 an, was bereits ein Wachstum von 3 Prozent zum Jahr 2010 ausweist. Die zunehmende Bedeutung des Hobby- und Heimtiermarktes geht aus einem Bericht des BfT hervor. Demnach habe sich in den vergangenen 15 Jahren eine deutliche Verschiebung ergeben. So betrug Anfang der 90-er Jahre der Marktanteil für Hobby- und Heimtierprodukte lediglich ein Drittel des Gesamtumsatzes. Dieser Anteil wurde kontinuierlich erhöht und hat sich nun bei rund 50 Prozent eingependelt. In Deutschland werden die Herstellung und der Verkehr der Tierarzneimittel gemeinsam mit denen der Humanarzneimittel im nationalen Arzneimittelgesetz geregelt. Tierarzneimittel müssen mit dem Vermerk „Für…