Wenn in Deutschland die großen Sommerferien beginnen und viele ihre Koffer packen, um sich auf den Autobahnen in langen Blechlawinen Richtung Süden zu schieben, beginnt die Zeit des Sommerlochs. Neben den Medien spürt diese Dürreperiode auch immer wieder die Wirtschaft. Untrüglicher Indikator ist der Rückgang der Umsätze. In der Zoofachbranche scheint das Sommerloch dagegen wenig Schrecken zu verbreiten: „In München merken wir das Sommerloch zwar klassischerweise in den Pfingstferien und im August“, betont Susann Stefan, Inhaberin des Zoofachhandels Fellstrolche. Allerdings sorgen die Kunden bei ihr auch gleichzeitig für einen Umsatzausgleich. „Die Stammkunden, die mit Hund verreisen, decken sich im Vorfeld ein und nehmen genügend Futter mit. Die meisten Katzenkunden verreisen nicht. Und wenn dann wird auch dort vorgesorgt.“ Daher habe sie in den Wochen vor dem Sommerloch zumeist einen höheren Umsatz als sonst üblich. Diese Meinung teilt auch Hans-Günter Kempf, Inhaber von Angel- & Zooparadies Kempf in Alfeld: „Die Leute, die in Urlaub fahren, kaufen vor dem Urlaub eben einen Sack Hundefutter mehr als sonst. Dann gleicht sich der Umsatz mit den folgenden schwächeren Wochen wieder aus.“ Die Sommerzeit sei für ihn sogar eher ein gutes Geschäft, da sich die Leute in dieser Zeit mehr um ihre Gartenteiche kümmerten, denen Kempf ein großes Areal gewidmet hat. Bei den Ketten gibt es kein Sommerloch Und auch bei den größeren Ketten sorgt das Sommerloch für wenig Aufregung: „Grundsätzlich ist die Sommerferienzeit für uns Hochsaison. Viele unserer Kunden nutzen die Ferien, um sich ihren Tieren beziehungsweise ihrem Hobby zu widmen“, sagt Jürgen Folz, Prokurist und Marketingleiter bei Kölle Zoo. Gleichzeitig schränkt aber auch er ein: „Bei Außentemperaturen von 30 Grad und mehr, herrscht aber auch in unseren Märkten Flaute.“ Besondere Kampagnen oder Marketingaktionen seien für die Sommerzeit aber nicht geplant: „Unsere Kampagnen laufen im Sommer wie zu jeder anderen Jahreszeit. Zusätzliche Impulse geben wir durch häufigere E-Mail-Newsletter an segmentierte Kundenkreise.“ Und auch bei Zoo & Co. will man nicht von einem wirklichen Sommerloch sprechen: „Wir haben festgestellt, dass das Verhalten der Kunden sich verändert hat. Viele Leute machen es sich auch zu Hause schön, statt weit weg zu fahren. Ein Ausflug in den Zoofachhandel, um ein paar schöne Dinge zu kaufen, gilt für Tierbesitzer dabei als beliebte Freizeitbeschäftigung“, sagt Franz-Josef Isensee…
Keine Angst vor dem Sommerloch
Das Sommerloch ist ein bekanntes Phänomen: Während in den Medien oft die Qualität der Nachrichten abnimmt, sind in vielen Wirtschaftszweigen Umsatzeinbußen zu bemerken. In der Zoofachbranche bleibt man beim Thema Sommerloch eher gelassen.