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Der Markt nimmt Fahrt auf

Fast schien es, als wäre der Bio-Trend ein schleichender Plattfuß: Der platzt nicht, verliert aber langsam an Luft. Doch nach dem Dioxinskandal Anfang 2011 gab es einen Schub im deutschen Markt. Und davon profitierte auch die Heimtierbranche.
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Der Gesamtmarkt Deutschlands für Bio-Produkte wird in einer Erhebung des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft mit 6,59 Mrd. € im Jahr 2011 angegeben. Im Vorjahr 2010 waren es noch 6,02 Mrd. € – eine Umsatzsteigerung von neun Prozent. Der größte Teil dieser Umsatzsteigerung jedoch ist gestiegenen Preisen geschuldet, die Verkaufsmenge stieg nämlich nur um drei Prozent. Schaut man auf die Handelsformen, so verzeichneten die Naturkostfachgeschäfte ein Wachstum von zehn Prozent, der Lebensmittelhandel wuchs um acht Prozent und „Sonstige“ – also Bäckereien, Tankstellen, Reformhäuser, Wochenmärkte usw. – trugen mit elf Prozent zum Umsatzwachstum bei. Deutschland ist im Bereich von Bio-Produkten nicht nur mit Abstand der größte Absatzmarkt Europas, gefolgt von Frankreich (3,4 Mrd. €) und England (2 Mrd. €), sondern auch einer der größten Produzenten: Für den Gesamtbedarf deutscher Produzenten an Getreide beispielsweise werden nur 15 Prozent importiert, bei Hafer nur zwei Prozent und selbst bei Schweinefleisch beträgt der Import­anteil nur 22 Prozent. Der Heimtiermarkt „Über die Hälfte der deutschen Heimtierbesitzer möchten ihre Tiere mit Bio-Produkten füttern“, so schreiben es einige der Anbieter entsprechender Sortimente in ihren Präsentationen. Würden es die Heimtierhalter auch tatsächlich machen, wären das paradiesische Aussichten für die Heimtierbranche. Belastbare und unternehmensübergreifende Erhebungen für den Anteil von Bio-Produkten im Heimtiermarkt gibt es bis dato nicht. Fragt man die Hersteller direkt, so erhält man zudem höchst unterschiedliche Informationen, von „wenigen Prozent am Gesamtgeschäft“ bis hin zu „eine tragende Säule in unserem Sortiment“. Auffallend jedoch ist, dass der Bio-Markt längst nicht mehr nur das Thema von Anbietern für Nagerprodukte ist. Eine Google-Suche nach „Bio Heimtiernahrung“ erhält 5,3 Mio. Treffer. Die ersten 20 Seiten sind fast ausnahmslos Online-Shops, die sich auf Bio-Produkte für Hunde und Katzen spezialisiert haben. Herausstechende Marken sind unter anderem „Defu“, „Biobosch“ und „Yarrah“. Hinzu kommen zahllose kleinere, zum Teil auch seit vielen Jahren aktive Marken, die oftmals jedoch nur regionale Bedeutung besitzen. Sie alle aber tragen zum Gesamtmarkt bei. Höchste Zeit also, dass sich der Industrieverband Heimtier dem Thema annimmt. Blick nach Amerika 20,1 Mrd. € war der Gesamtmarkt für Bio-Produkte in den USA im Jahr 2010 groß. „Der Markt für natürliche Heimtierprodukte und Bio-Heimtiernahrung in den…
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