Das hing unter anderem damit zusammen, dass diese Warengruppe auf der Fläche immer attraktiver präsentiert wurde. Statt wie ehemals in kleinen Glasbehältnissen werden Hamster, Meerschweinchen und Mäuse heutzutage im Zoofachhandel in großzügig konzipierten Nagerinseln und -heimen präsentiert. Sie sind schön anzusehen und vor allem bei Kindern sehr gefragt. Auf die verstärkte Nachfrage nach den kleinen putzigen Tierchen reagierte die Branche mit einer deutlichen Ausweitung des Produktangebots. Firmen wie die JR Farm, Versele Laga, Bunny und Quiko haben durch ihren Fokus auf hochwertige naturbelassene Produkte neue Impulse gesetzt und maßgeblich zum Wachstum der Warengruppe beigetragen. Erwähnung verdienen auch die vielen Zubehörfirmen, die mit ihren attraktiven Produkten ebenfalls die Lust auf die Haltung von Kleinsäugern angeregt haben. Man denke nur an die faszinierende Vielfalt an Holzspielzeug, die in großen Fachmärkten gleich auf mehreren Metern angeboten wird. Nun hat die schöne heile Nagerwelt aber kleine Risse bekommen. Wie die aktuellen Marktdaten des Industrieverbands Heimtierbedarf zeigen, ist die Population der Kleinsäuger innerhalb eines Jahres drastisch zurückgegangen. Auch die Umsätze im Zubehörbereich sind 2009 längst nicht mehr so stark gewachsen wie noch im Vorjahr. Mag sein, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Erscheinung handelt. Vielleicht aber hat der Markt für Kleinsäuger seinen Zenit auch schon erreicht und wird in den kommenden Jahren stagnieren oder sich gar rückläufig entwickeln. Was also nun? So richtig hat sich noch keiner in der Branche mit dem leichten Abwärtstrend des Segments auseinandergesetzt. Auch langjährige Brancheninsider reagieren ziemlich ratlos, wenn sie nach den möglichen Gründen für den plötzlichen Populationsrückgang der Kleinsäuger gefragt werden. Zwar gibt es viele Theorien, warum plötzlich nicht mehr so viele Kleinsäuger in Deutschland gehalten werden. Aber diese beruhen in erster Linie auf Spekulationen. Das ist aber keine Lösung! Industrie und Handel sollten deshalb in den nächsten Monaten verstärkt nach Möglichkeiten suchen, wie sie einen möglichen Abwärtstrend der gesamten Warengruppe verhindern können. Ihr
Ralf Majer-Abele
Download: In Erklärungsnot (PDF-Datei)
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